Apple bereitet Anleiheverkauf vor

Der Konzern hat bei der US-Börsenaufsicht die notwendigen Anträge gestellt, um erstmals seit vielen Jahren Schulden zu machen. Das Geld soll in ein Aktienrückkauf- und Dividendenprogramm fließen; dabei will Apple deutlich Steuern sparen.

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Apple ist einer der wenigen schuldenfreien US-amerikanischen IT-Konzerne. Das ändert sich nun: Wie US-Medien schreiben, hat das Unternehmen bei der Börsenaufsicht SEC die notwendigen Dokumente für einen großangelegten Anleiheverkauf eingereicht. Firmenboss Tim Cook und sein Finanzchef Peter Oppenheimer hatten bei der Bekanntgabe der jüngsten Quartalszahlen angekündigt, das Geld werde in ein erweitertes Dividenden- und Aktienrückkaufprogramm fließen. So wird die Dividende für Aktionäre um 15 Prozent erhöht und bis 2015 sollen Aktien im Wert von insgesamt 60 Milliarden US-Dollar zurückgekauft werden. Das Gesamtprogramm soll 100 Milliarden Dollar umfassen. Erste Investorengespräche unter Führung von Goldman Sachs und Deutsche Bank sollen mittlerweile laufen, das Interesse unter den Anlegern sei groß.

Apple-Kursentwicklung am Montag.

(Bild: EDGARonline)

Grund für Apples ersten Ausflug auf den Kreditmarkt seit vielen Jahren ist die Tatsache, dass die Firma enorme Mengen an Barmitteln außerhalb der USA produziert – zuletzt kamen hier über 100 Milliarden Dollar zusammen. Würden diese nach Amerika zurückgeführt, um sie beispielsweise teilweise an die Aktionäre auszuschütten, fielen hohe Steuern an. Mit den neuen Schulden wird dies umgangen. Da erwartet wird, dass Apple eher niedrige Zinsen zahlen muss, lohnt sich das Geschäft. "Wir werden weiterhin große Mengen an Cash im Ausland generieren. Diese zu repatriieren hätte signifikante Konsequenzen, wenn man vom aktuellen US-Steuerrecht ausgeht", betonte Apple-Finanzchef Oppenheimer.

Apple hat ein nahezu perfektes Kreditrating, das nur deshalb den Goldstandard "Triple-A" verpasst hat, weil sich die Firma im vergleichsweise volatilen Elektronikgeschäft tummelt. "Wir werden diesen Deal vermutlich kaufen", sagte Matt Brill, Portfolio-Manager bei ING Investment Management, der insgesamt 40 Milliarden Dollar verwaltet gegenüber dem Wall Street Journal. Apple sei eine sehr starke Marke. (bsc)