Spiele-Entwickler führen Filesharer vor

Ein Start-Up hat sein erstes PC-Spiel selbst in eine Filesharing-Börse eingespeist. Das Ziel: Die Nutzer sollen erleben, welche Folgen ihre Gratis-Mentalität hat.

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Zwei Entwickler werben mit einem ungewöhnlichen Experiment für ihr erstes PC-Spiel und kritisieren das Herunterladen von gecrackten Spielen: Patrick und Daniel Klug haben eine geknackte (und inhaltlich veränderte) Version ihres Spiels Game Dev Tycoon selbst in eine Filesharing-Börse eingespeist.

Wie Patrick Klug berichtet, verbreitete sich die geknackte Version binnen Minuten um die Welt. Nach dem ersten Tag wurde diese Version von mindestens 3100 Nutzern gespielt. Nur 214 Spieler hatten die Originalversion für acht US-Dollar gekauft.

In Game Dev Tycoon geht es darum, ein erfolgreiches Spiele-Studio aufzubauen. In der per Filesharing verbreiteten Variante ist das jedoch unmöglich: Nach ein paar Stunden erscheint die Meldung: "Chef, zu viele Spieler laden die gecrackte Version unseres neuen Spiels herunter, anstatt es legal zu kaufen". Der Bankrott folgt unausweichlich.

Die manipulierte Version von "Game Dev Tycoon": Raubkopierer sollen erfahren, wie es sich anfühlt, wenn das eigene Spiel raubkopiert wird.

Genüsslich zitiert Patrick Klug verzweifelte Spieler, die sich in Foren über Raubkopierer beschweren, obwohl sie selbst die geknackte Version von Game Dev Tycoon spielten. Gleichzeitig frustrieren ihn die Ergebnisse seines Experiments, schreibt Klug. Schließlich habe er über ein Jahr an Game Dev Tycoon gearbeitet, ohne Gehalt.

Gegen DRM

Trotz dieser Erfahrungen sei er kein Fan von Digital Rights Management, schreibt Klug. DRM mache den ehrlichen Käufern das Leben schwer, könne aber auch nicht verhindern, dass letztlich alle Spiele ohne Online-Zwang geknackt werden. (cwo)