Zentyal: Small Business Cloud

Zentyal, Hersteller eines Small Business Servers mit Linux-Unterbau, setzt auf die Cloud: nicht nur, um Dateien zu synchronisieren, sondern auch, um die Benutzerverwaltung vorzunehmen und mehrere, entfernte Server abzugleichen.

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Von
  • Peter Siering

Zentyals Server-Distribution und die daran knüpfenden Dienste werben schon seit 2010 damit, "die Cloud" zu benutzen. Bisher konnte man darunter hauptsächlich die Lizenzverwaltung und Kontrolle kommerziell betriebener Zentyal-Server verstehen. Und natürlich die daran geknüpften Funktionen, etwa Überwachung und Verwaltung über ein bei Zentyal gehostetes Web-Interface und die Sicherung von Konfigurationsdaten.

Mit der jetzt startenden Beta, für die man sich mit einem bestehenden Zentyal-Konto einladen lassen kann, schöpfen die Entwickler den Ansatz stärker aus: Die Cloud soll zukünftig die Klammer für mehrere weiterhin vom Kunden betriebene, eventuell auf Niederlassungen verteilte Server bilden. Benutzerkonten werden in der Cloud verwaltet und dann auf die Server verteilt. Das gleich gilt für auf den Servern abgelegte Dateien, Kalender und Adressen. Die sollen jederzeit synchron auf allen Servern eines Kunden vorhanden sein.

Spezielle Software für Desktop-Systeme, die derzeit für Linux, Windows und Mac OS X zu haben ist, synchronisiert ähnlich wie DropBox auch Dateien von "reinen" Client-Systemen in die Zentyal-Cloud. Außerdem ist ein Zugriff per Browser auf den Datenbestand vorgesehen.

Zentyal Cloud Beta (3 Bilder)

Benutzerverwaltung per Cloud

Die Werkzeuge zur Systemadministration verlagert Zentyal in die Cloud und kann so mehrere Server auch an entfernten Standorten in dieser Hinsicht synchron halten.

Zentyal setzt wie bisher auf Vertriebspartner. Drei Lizenzvarianten soll es geben: Der kostenlose "Free Plan" enthält 2 GByte Speicherplatz für bis zu fünf Benutzer. Der "Small Business Cloud Plan" gilt für bis zu 25 Nutzer mit je 10 GByte Speicherplatz. Der bezahlte Gesamtspeicherplatz lässt sich beliebig auf die Nutzer aufteilen, genügt er nicht, kann man weitere Benutzer dazu buchen. Im "Enterprise Cloud Plan" haben Kunden in der Hand, wo die Daten landen. Acht beziehungsweise 15€ soll der pro Benutzer und Monat kosten.

Vom Leistungsumfang her setzt Zentyal die gängigen Möglichkeiten einer Umgebug aus den Standardkomponenten der Open-Source-Welt um: OpenLDAP, Samba 4, Postfix, Dovecot, Roudcube, Spamassassin, Apache und so weiter. Zum Teil sind die Komponenten nur als bezahlte Add-ons zu haben, etwa die E-Mail-Dienste, Groupware wie Zarafa oder Telefoniedienste wie Asterisk. Schon jetzt bietet Zentyal neben einer Community-Ausgabe auch eine Small Business und eine Enterprise Edition an. Die Systembasis bildet Ubuntu. (ps)