1&1-Rechenzentrum meistert Stromausfall in Karlsruhe

Ein Brand in einem Umspannwerk hat am gestrigen Abend zu einem Stromausfall in der Innenstadt von Karlsruhe geführt. Die Notstromversorgung im Rechenzentrum von 1&1 fing den Ausfall ab, jedoch sind nicht alle Server des Unternehmens dort untergebracht.

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Von
  • Urs Mansmann

Wenig gemerkt haben 1&1-Kunden vom gestrigen Stromausfall in der Karlsruher Innenstadt. Ein Brand in einem Umspannwerk am Rheinhafen brachte die Stromversorgung von 17:35 an komplett zum Erliegen. Die Stromversorgung wurde ab 17:55 Uhr schrittweise wieder hergestellt, aber erst nach 19 Uhr waren weite Teile der Stadt wieder am Netz.

Davon ebenfalls betroffen war die externe Stromversorgung des Rechenzentrums von 1&1 in der Brauerstraße mit rund 25.000 Servern. Sobald die Netzspannung den definierten Bereich verlässt, wird das Rechenzentrum vom öffentlichen Stromnetz abgetrennt und eine akkugepufferte USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung) mit einer maximalen Laufzeit von 17 Minuten stellt für alle kritischen Systeme Netzspannung bereit. Gleichzeitig springen vier Diesel an, deren Motoröl ständig auf Betriebstemperatur gehalten wird. Sie erreichen daher nach wenigen Sekunden ihre Nennleistung. Nach rund 20 Sekunden sind die Systemtests beendet und die Aggregate beginnen damit, die Akkus nachzuladen, um auch eine längere Ausfalldauer überbrücken zu können. Diese erste wirkliche Nagelprobe bestand das System nach Auskunft von 1&1 ohne Probleme.

Allerdings gab es dennoch Berichte über Ausfälle von 1&1-Servern. Rund 1000 von ihnen stehen nämlich nicht im Rechenzentrum Brauerstraße, sondern an einem anderen Ort in Karlsruhe, wie 1&1 auf Anfrage mitteilte. Dort steht kein Notstromdiesel bereit, der die Akkus der USV nachladen kann, und so wurden diese kontrolliert heruntergefahren, sobald die Akkus leergelaufen waren, was nach dem Bericht eines Lesers um ungefähr 18:15 Uhr geschah, also rund 40 Minuten nach Beginn des Stromausfalls. Um 18:40 waren auch diese Server offenbar wieder am Netz, in einigen Fällen kam es aber zu Problemen beim Wiederanfahren der Server, wie andere Leser berichteten. (uma)