Roboter-Fliege steigt in die Luft

US-Wissenschaftlern ist es nach zwölf Jahren Entwicklungsarbeit gelungen, einen miniaturisierten Schlagflügler zumindest unter Laborbedingungen zum Fliegen zu bringen. Autonom agieren kann das Fluggerät allerdings noch nicht.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Mehr als ein Jahrzehnt hat es gedauert, bis Harvard-Wissenschafler ihre "Fliege" in die Luft brachten.

(Bild: Wyss Institute for Biologically Inspired Engineering)

Wissenschaftlern des "Wyss Institute for Biologically Inspired Engineering" und der "School of Engineering and Applied Sciences" (SEAS) an der US-amerikanischen Harvard-Universität ist es nach zwölf Jahren Entwicklungsarbeit gelungen, einen miniaturisierten Schlagflügler zumindest unter Laborbedingungen zum Fliegen zu bringen. Das auf den Namen RoboBee getaufte Flugobjekt wiegt lediglich 80 Milligramm und ist in der Lage, zwei individuell ansteuerbare Flügel mit einer Frequenz von bis zu 120 Schlägen pro Sekunde zu bewegen. Ohne äußere Einflüsse wie etwa Wind reicht dies offenbar aus, um das Flugobjekt einige Zentimeter vertikal in die Luft steigen zu lassen und einfache horizontale Flugmanöver auszuführen (Video).

Wie die Wissenschaftler auf ihrer Webseite erklären, besteht der Korpus aus Kohlefasermaterial mit Kunststoffscharnieren, an denen piezoelektrische Aktuatoren aus Keramik ansetzen, die auf elektrische Spannung mit Formveränderungen reagieren und so die Flügelbewegungen initiieren. Autonom fliegen kann die RoboBee allerdings nicht: Weil sich die Energieversorgung bislang nur extern bewerkstelligen lässt, hängt das kleine Fugobjekt an einem dünnen Kabel. Über das Kabel wirken die Wissenschaftler auch direkt auf das Flugverhalten der RoboBee ein. Deutlich beeindruckender sind hingegen die Leistungen des BionicOpter von Festo, der sich am Flugverhalten der Libelle orientiert und auf der Hannover Messe erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde.

(pmz)