Jenoptik kann nicht an Rekordjahr anknüpfen

2013 könnte bei Jenoptik ein Jahr mit verhaltener Entwicklung werden. Danach rechnet der Vorstand eines der größten ostdeutschen Technologiekonzerne wieder mit zweistelligem Wachstum.

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  • dpa

Der Technologiekonzern Jenoptik bekommt die schwächere Nachfrage nach Lasern und optischen Systemen aus der Halbleiterindustrie zu spüren. Umsatz und Ertrag lagen im ersten Quartal unter den Ergebnissen des Vorjahreszeitraums, teilte der Vorstand mit. Die Erlöse des Thüringer Optik-Konzerns sanken um 4,1 Prozent auf 132 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) verringerte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 11,6 Millionen auf 10,6 Millionen Euro. Der Vorstand bekräftigte mit Hinweis auf das gut laufende Geschäft in Amerika und Asien die Prognose für 2013.

Angepeilt werde ein leichtes Umsatzplus von bis zu 5 Prozent bei einem Betriebsergebnis von 50 Millionen bis 55 Millionen Euro etwa auf Vorjahresniveau, sagte Vorstandschef Michael Mertin. Das Unternehmen sei weniger konjunkturanfällig als in den vergangenen Jahren. "Die Jenoptik taucht nicht mehr bei jeder Schwankung in die Verlustzone." Dazu habe vor allem die Internationalisierung des Geschäfts beigetragen.

Zwei Drittel des Umsatzes seien im ersten Quartal im Ausland erwirtschaftet worden. Ungebrochen sei beispielsweise die Nachfrage der Automobilindustrie in den USA und China nach Messtechnik aus Jena. Gut im Geschäft sei Jenoptik auch mit Projekten zur Verkehrssicherheit mit Tempo- und Rotlichtüberwachungsanlagen. "Jenoptik hat in diesem Bereich viel investiert, beispielsweise in Software." Investiert werden soll in diesem Jahr weiter in den Vertrieb sowie in die Optik-Fertigung unter anderem am Konzernsitz.

Der Jenaer Optik-Konzern gehört zu den wenigen ostdeutschen Vertretern im TecDAX der Frankfurter Börse, der die wichtigsten deutschen Technologie-Unternehmen vereint. Derzeit werden rund 3300 Mitarbeiter im In- und Ausland beschäftigt.

Jenoptik setzt nach Angaben von Mertin seine Strategie zum Schuldenabbau fort. Die Nettoverschuldung des Unternehmens, das in der Vergangenheit auch durch teure Firmenübernahmen gewachsen war, sei per Ende März auf 72 Millionen Euro gesunken. Die Eigenkapitalquote von Jenoptik liege bei 50,4 Prozent, erklärte Finanzvorstand Rüdiger Andreas Günther. Jenoptik verfüge auch finanziell über Spielraume für künftiges Wachstum.

Im kommenden Jahr rechnet der Vorstand wieder mit Wachstumsraten von 10 Prozent beim Umsatz. 2017 will der Konzern nach Angaben von Mertin auf einen Jahresumsatz von rund 800 Millionen Euro kommen. Im vergangenen Jahr waren es 585 Millionen Euro. (anw)