Microsoft kritisiert Windows-8-Kritiker

Mit einem Blog-Beitrag versucht ein hochrangiger PR-Mitarbeiter Microsofts, die nicht verstummende Kritik an Windows 8 einzudämmen.

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Von
  • Peter Siering

Die Financial Times setzt die Markteinführung von Windows 8 mit dem vor 30 Jahren fehlgeschlagenen Versuch von Coca-Cola gleich, eine andere Rezeptur unter demselben Namen einzuführen. Im Fall des Softdrinks hatte das zu Protesten und letztlich einem vollständigen Sinneswandel des Unternehmens geführt. Heute wird in Flaschen und Büchsen wieder das eingefüllt, was vor dem Versuch dort landete.

Anders bisher bei Microsoft: Der mit der Einführung von Windows 8 verschwundene Start-Knopf und der erst auf explizite Anforderung zugängliche, herkömmliche Desktop könnten auch mit dem dieser Tage viel diskutierten und Ende Juni als Vorabversion erwarteten Windows 8.1 "Blue" nicht zurückkehren. Microsoft bestätigt weder entsprechende Berichte, noch dementiert es sie – belastbare Aussagen, ob Microsoft die einheitliche Oberfläche für PCs und Touch-Geräte fallen lässt, gibt es nicht.

Daran ändert auch das Statement von Frank X. Shaw, Corporate Vice President of Corporate Communications bei Microsoft, nichts: Nachdem er seine Medienschelte losgeworden ist, feiert er den Erfolg von Windows mit 100 Millionen verkauften Exemplaren. Ein Betriebssystem ließe sich nun mal nicht mit einer Getränkedose vergleichen, weil es viele verschiedene Ansprüche zu erfüllen habe – die Entwicklung hin zu Touch-Bedienung, Mobilgeräten und der geräteübergreifenden Nutzung sei wichtig für die gesamte Industrie. Er empfiehlt, nicht so sehr auf die Ecken zu starren.

Um noch mal auf das Beispiel Coca-Cola zurückzukommen: Nachdem das Unternehmen wieder auf die alte Rezeptur umgestellt hatte, stiegen die Umsätze. Daraus resultieren Spekulationen, dass die ganze Sache nur ein geschickter Marketingfeldzug gewesen ist. Egal wie es mit Windows 8 weitergeht, Microsoft kann nur verlieren: Wenn der Startknopf wiederkommt, wird man dem Unternehmen rückwärtsgewandte Innovation vorwerfen. Kehrt er nicht zurück, dann hört es nicht hinreichend auf seine Kunden. (ps)