Google Apps statt Exchange in Bostoner Behörden und Schulen

Mit der Entscheidung für die Umstellung liegen die Bostoner im Trend. Die Liste der Exchange-zu-Google-Wechsler reicht vom US-Innenministerium über die Stadt Los Angeles, den Staat Colorado und die Schulen von Chikago bis zur Eliteuniversität Princeton.

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Von
  • Jürgen Seeger

In Boston, der Hauptstadt des US-Bundesstaats Massachusetts, ist eine Migration von Microsoft Exchange auf Google Apps für rund 75.000 Benutzer geplant. Dazu zählen die Arbeitsplätze von knapp 20.000 Angestellten der Stadtverwaltung und 57.000 E-Mail-Accounts staatlicher Bildungseinrichtungen. Der Wechsel zu Gmail, Google Docs und Google Drive soll laut Boston Globe zwar 800.000 US-Dollar kosten, aber die Stadtverwaltung rechne mit einer jährlichen Ersparnis von 280.000 Dollar durch den Wegfall von Microsoft-Lizenzen. Die Umstellung betrifft nur die genannten Bereiche, die PCs werden weiterhin unter Windows laufen.

Mit der Entscheidung für die Umstellung liegen die Bostoner im Trend. Die Liste der Exchange-zu-Google-Wechsler reicht vom US-Innenministerium über die Stadt Los Angeles, den Staat Colorado und die Schulen von Chikago bis zur Eliteuniversität Princeton. Laut Google nutzen mittlerweile 5 Millionen Menschen seine Cloud-Anwendungen.

Analysten wie Gartner sehen den Preis als Hauptfaktor für den Wechsel von Organisationen von Microsoft zu Google. Zudem sei wichtig, dass die Lizenzbedingungen des Suchmaschinen-Giganten wesentlich durchschaubarer seien als die aus Redmond.

Bei Microsoft sieht man diesen Trend nicht gerade gelassen. Ein Microsoft-Sprecher stellte in einer E-Mail an die Bostoner Stadtverwaltung die Frage nach der Sicherheit der Google-Cloud in den Raum und beantwortete sie auch gleich selbst: Googles Investitionen im Sicherheitsbereich seien inadäquat; den Produkten fehle der Schutz, den die meisten Organisationen brauchten.

Die E-Mail-Adressen der Bostoner Stadtverwaltung ändern sich durch den Wechsel zu Gmail übrigens nicht. Das gilt auch für den Bürgermeister – der liest laut Boston Globe allerdings ohnehin keine Mail, hat keinen Computer auf dem Schreibtisch und kann kein iPhone bedienen. (js)