Video.js 4.0: Neue Lizenz, mehr Leistung

Video.js soll es erleichtern, Videomaterial so in Webseiten einzubinden. Die aktuelle Version der quelloffenen JavaScript-Bibliothek kommt nicht nur mit veränderter Lizenz, sondern bringt auch in puncto Design und Leistung einige Verbesserungen.

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Von
  • Julia Schmidt

Video.js steht in Version 4 bereit. Die quelloffene JavaScript-Bibliothek zum Einbinden und Verarbeiten von Videos in Webangeboten steht nach dem Update unter der Apache 2.0 Lizenz statt der zuvor verwendeten LGPLv3. Das Major-Release ist das erste seit der Übernahme von Zencoder, wo Video.js als Nebenprojekt entstand, durch das Video-Plattform-Unternehmen Brightcove.

Video.js soll es erleichtern, Videomaterial so in Webseiten einzubinden, dass sowohl moderne Browser mit HTML-5-Unterstützung als auch ältere die eher auf Techniken wie Flash zurückgreifen, in der Lage sind, dieses abzuspielen. Erfinder Steve Heffernan gibt an, von Brightcove mit der Vollzeitentwicklung des Projekts betraut worden zu sein und dass nun auch das Brightcove-Video-Team daran mitwirkt. Die Früchte dieser verstärkten Arbeit zeigen sich in Video.js 4.0 unter anderem durch verbesserte Leistung, neue Oberflächendesigns, sich anpassende Layouts und Unterstützung für Retina Displays.

Darüber hinaus ist die neue Version stabiler als ihre Vorgänger, da das Entwicklerteam nun eine Test-Suite aus TravisCI, BunyIP und Browserstack zum automatischen Testen auf verschiedenen Geräten und Browsern heranzieht. Außerdem steht ein neues Plug-in-Interface zur Erweiterung von Video.js zur Verfügung, dass nach dem Vorbild der jQuery-Plug-ins entwickelt wurde. Ein Wiki listet die erhältlichen Plug-ins. Verbesserungen in der Performance, die unter anderem durch ein Reduzieren des Codes um 18 Prozent erreicht wurden, haben zur Folge, dass ein Player in 50 ms laden und Video-Playback innerhalb von 0,5 Sekunden für eine im Content Delivery Network hinterlegte MP4-Datei starten kann.

Neue Funktionen zur Verbesserung des Zugriffs sollen es auch Nutzern die nur die Tastatur oder eine Sprachsteuerung verwenden ermöglichen, mit dem Player zu interagieren. Nähere Informationen zu diesen Verbesserungen beschreibt ihr Entwickler Greg Kraus in einem eigenen Blogeintrag. Weitere Änderungen umfassen die Umstellung auf ein reines JavaScript-Toolset – vorher bestanden noch Abhängigkeiten von Ruby – und das Nutzen von Grunt zum Verwalten des Ausführens von Tasks. Die Video.js-Website ist nun zusätzlich quelloffen, sodass Entwickler sie forken und nach ihren Wünschen für eigene Zwecke anpassen können.

Der eingangs erwähnte Wechsel der Lizenzen soll laut Heffernan der Verwechslung von LGPL und GPL entgegenwirken, mit der Apache-Lizenz seien die "offenen und freien Nutzungsrechte in allen Kontexten" besser geklärt. Interessierte Entwickler finden den Code auf GitHub und können im Contributing Guide nachlesen, wie sie selbst aktiv am Projekt mitarbeiten können. Webdesigner finden Informationen zum Einsatz von Video.js im Getting Started Guide. (jul)