BlackBerry mit und ohne Balance

Die Trennung von Geschäftlichem und Privatem ist das Killer-Feature des neuen BlackBerry – findet aber nicht in allen Unternehmen Anklang. Der neue BlackBerry Enterprise Service trägt dem Rechnung.

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BlackBerry 10 kann geschäftliche Daten und Anwendungen von den privaten trennen. Diese Trennung nennt das Marketing „BlackBerry Balance“. In einem vom Anwender kontrollierten Gerät richtet das Unternehmen einen abgeschlossenen Bereich ein, der alle betrieblichen Informationen und Anwendungen kapselt. Anders als bei anderen Container-Lösungen führt BlackBerry 10 aber private und geschäftliche Informationen für den Benutzer zusammen, so dass er etwa einen Kalender für Arbeit und Privatleben sieht. Im BlackBerry Hub tauchen alle Nachrichten auf, egal aus welchem Kanal. Da mischen sich dann Privatleben und Business, ohne dass die einen Daten zu den anderen herüberschwappen.

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Diese private Kommunikation ist in einigen Unternehmen nicht gewünscht. Das hat meistens einen rechtlichen Hintergrund, weil das Unternehmen etwa verpflichtet ist, einen vollständigen Nachweis über die gesamte Kommunikation zu führen – wer schickt wem welche E-Mail oder SMS, wer hat wann mit wem telefoniert. Die Konsequenz ist, dass alles, was nicht nachweisbar ist, bei betrieblichen Geräten abgeschaltet wird. Diese Funktion liefert BlackBerry nun mit der Version 10.1 des BlackBerry Enterprise Service (BES). Der Kunde kann die Spaßbremse ziehen und BlackBerry Balance abschalten. Das Smartphone wird vollständig zum Businessgerät. Man muss das nicht machen, aber man kann nun.

Können Privates vom Dienstlichen trennen: Die neuen BlackBerrys Z10 und Q10.

(Bild: vowe)

Den umgekehrten Fall wollen die Kanadier nun für Android und iPhone bringen: einen „Secure Work Space“. Der wird ebenfalls vom BES eingerichtet und kontrolliert. Und er kommuniziert über den gleichen Weg wie die BlackBerry-Geräte – eine Ende-zu-Ende verschlüsselte Verbindung durch die BlackBerry-Infrastruktur bis ins eigene Unternehmen. Android und iPhone fügen sich in die bestehende Lösung ein, das Unternehmen öffnet keine eingehenden Ports auf der Firewall.

Alle Daten im Secure Work Space bleiben dort eingesperrt. BlackBerry bringt dort eine vergleichbare Sicherheit auf Konkurrenzplattformen. Was nicht geht, ist die gemeinsame Anzeige privater und geschäftlicher Informationen. Dazu müsste BlackBerry das gesamte Betriebssystem kontrollieren. Vom Start weg wird der Secure Work Space die üblichen Funktionen bieten: Kalender, Kontakte, Email sowie Editoren für Office-Dokumente und PDF-Dateien. Darüber hinaus wird BlackBerry Entwicklern ermöglichen, eigene Anwendungen für den Secure Work Space zu ertüchtigen, so dass sie sich in diese Architektur einfügen und damit auch andere betriebliche Informationen transportieren.

BES 10.1 ist aktuell verfügbar, der Secure Work Space befindet sich im Betatest. Der Server ist kostenlos, lizenziert wird nach Endgeräten. Man kann die Lösung mit zwanzig Geräten für 60 Tage testen. Bestehende BlackBerry CALs (Client Access Licenses) kann man bis Ende 2013 kostenlos upgraden. (vowe) / (vbr)