4K-Fernseher von Sony ab Juni

Sonys Fernseher mit Ultra-HD-Auflösung sollen ab Mitte Juni in 55 und 65 Zoll für 4500 Euro zu haben sein. Bislang gab es die ultrahochauflösenden TVs nur mit Riesendiagonalen in 84 Zoll.

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Ab sofort kann man ultrahochauflösende Displays mit halbwegs Wohnzimmer-tauglichen Diagonalen bei Sony vorbestellen: Die kleinere Variante KDL-55X9000 mit 1,40 Meter Diagonale soll ab Mitte Juni für 4500 Euro zu haben sein, der 65-Zöller 65X9000 (1,65 Meter Diagonale) kostet 7000 Euro. Bislang gab es die ultrahochauflösenden TVs nur mit Riesendisplays von 84 Zoll respektive 2,13 Meter. Lediglich Toshiba hat mit dem 55ZL2 bereits einen 55-Zöller mit UHD-Auflösung im Handel, der seine hohe Auflösung aber vor allem für die brillenlose 3D-Darstellung nutzt.

Sony hat seinen UHD-Fernseher aus der X9000-Serie acht Millionen Pixel, ein besonderes Backlight und ein neues, sehr schickes Displaymenü spendiert.

Die Sony-Displays haben 3840 × 2160 Pixel und damit viermal so viele Bildpunkte wie herkömmliche Full-HD-Fernseher. Da es derzeit noch an 4K-Filmen und an Datenträgern für Filme in UHD-Auflösung mangelt, rechnen die TVs die per HDMI eingespielten Videos auf ihre Displayauflösung hoch – auf dem Prototypen, den wir begutachten konnten, war das Ergebnis der Skalierung ansehnlich.

In Filmen auf Blu-ray-Disc aus den hauseigenen Sony Picture Studios will Sony anhand eines Flags erkennen, ob die Disc von einem 4K-Master stammt. In diesem Fall soll die Skalierung von Full HD – mehr geht auf Blu-ray derzeit nicht – auf die UHD-Auflösung des TV noch besser gelingen und auch der größere (DCI-)Farbraum des originalen 4K-Materials zurückgewonnen werden können. Dazu müssen die Displays den größeren Farbraum allerdings auch anzeigen können – was die X9000-TVs dank Sonys Triluminos-Technik können.

Die Nanopartikel im Triluminos-Backlight sorgen für ein sattes Rot, Grün und Blau, der darstellbare Farbraum ist fast so groß wie mit echten RGB-LEDs.

Die UHD-TVs aus der X9000-Serie nutzen dazu ein besonderes Backlight aus blauen LEDs, an dessen Oberfläche eine Schicht aus Quantenpunkten für besonders sattes Grün und Rot sorgt. Die Technik stammt von QD Vision und läuft bei Sony unter der Bezeichnung Triluminos. Unsere Messung eines 55X9000-Prototyps bestätigte den sehr großen Farbumfang des Displays – dieser war bereits mit bloßem Auge unübersehbar. Ohne passendes Quellmaterial muss man die Farbsättigung im X9000 allerdings reduzieren, sonst wirkt alles quietschbunt. Glücklicherweise hat Sony dafür im Menü explizite Presets vorgesehen, mit denen die Darstellung automatisch auf den bei herkömmlichen Filmen üblichen REC709-Farbraum oder auf sRGB für PC-Anwendungen abgestimmt wird.

Richtig profitiert man von der ultrahohen Displayauflösung natürlich nur, wenn auch das eingespielte Material die UHD-Auflösung besitzt. Das klappt bei den Sony-TVs beispielsweise mit Fotos vom USB-Stick über den eingebauten Medienplayer. In den USA bietet Sony Kinofilme in 4K-Auflösung auf einer speziellen Medienfestplatte an. Diese ist hierzulande aber nicht erhältlich und es ist noch unklar, ob sie überhaupt in Deutschland angeboten wird. Außerdem will Sony ultrahochauflösende Filme künftig auch als Stream zur Verfügung stellen. Man braucht dann allerdings eine ziemlich dicke Datenleitung, um die UHD-Filme in halbwegs erträglicher Zeit runterzuladen.

Ob Sony die aktuell avisierten Preise von 4500 respektive 7000 Euro lange aufrecht halten kann, wird sich zeigen. Experten gehen davon aus, dass die Preise für UHD-Fernseher bereits in diesem Jahr sehr schnell fallen werden – schon allein, um das Interesse an den ultrahochauflösenden Displays trotz noch fehlender 4K-Filme aufrecht zu halten. In den USA werden bereits erste UHD-TVs mit 50 Zoll Diagonale für unter 1500 Euro angeboten und im Laufe des Sommers werden sich sicher noch weitere Firmen wie etwa Visio (die in Europa keine TVs anbieten) mit billigen UHD-TVs einreihen. (uk) / (mho)