Corel-Umfrage: Abo-Modell ist Zukunftsvision

Schon seit Längerem ist die Diskussion, wie Softwareanbieter künftig ihre Produkte anbieten sollen, im vollen Gange. Zuerst kündigte Adobe an, Software künftig nur noch im Abo-Modell veräußern zu wollen, dann konterte Corel mit einer repräsentativen Umfrage zum Thema 'Kaufverhalten bei Software'. Abo-Modelle, die bei Corel monatlich oder jährlich bezahlt werden müssen und eine Mindestlaufzeit von 12 Monaten haben, sowie die teurere monatliche Mietversion, die nach jedem Monat gekündigt werden kann, lehnt die Mehrzahl der Befragten derzeit kategorisch ab. Es seien vor allem Ängste vorhanden, die diese Ablehnung forcieren.

Wie die Studie gezeigt hat, wollen 87 Prozent der Befragten nicht dauerhaft verpflichtet sein zu bezahlen, Dreiviertel der Befragten fürchten zudem eine eingeschränkte Nutzung und auf die Software verzichten zu müssen, wenn das Abo ausgelaufen ist. 65 Prozent der Befragten glauben darüber hinaus, dass sie mehr für das Abo einer Software als im Einzelkauf bezahlen. "Bei Corel-Draw gewährleisten wir derzeit, dass Nutzer, die eine ältere Version erworben haben, diese auch weiter nutzen können, auch wenn sie keine neuere Version mehr kaufen", erläutert Elke Steiner, Geschäftsführerin DACH bei Corel, die Strategie des Unternehmens.

35 Prozent der befragten Nutzer wollen ihre Software weiterhin viel lieber als CD oder DVD besitzen und entschieden sich daher beim letzten Kauf für ein Boxprodukt. 33 Prozent würden sich aber auch mit einem elektronischen Software-Download (ESD) zufriedengeben. "ESD und auch Software-Abos werden sicherlich kommen", sagt Steiner. "Wir wollen unseren Kunden aber im Gegensatz zu anderen Anbietern in der Branche die Wahl lassen. Der Kunde soll schließlich selber entscheiden, wie er sein Software-Produkt von uns beziehen will. Und 84 Prozent der Umfrageteilnehmer wünschen sich auch genau diese Wahlfreiheit von uns." Derzeit bietet Corel seine Software als CD/DVD, als Box mit Aktivierungskarte, via ESD und als Cloud-Subscription (Abo-Modell) an.

Dabei kaufen die meisten Deutschen der Umfrage zufolge ihre Anwendungssoftware am liebsten im Internet, nur ein Viertel der Umfrageteilnehmer kauft Box-Produkte in einem Laden. Mieten wollen die Nutzer ihre Software aber auf keinen Fall, der "normale User auf der Straße" sei einfach noch nicht soweit. Lediglich 1 Prozent der Befragten kann sich vorstellen, Software aus der Cloud zu mieten oder zu abonnieren. Ein Problem dabei ist, dass 43 Prozent der Befragten nicht verstehen, was Unternehmen mit dem Begriff "Cloud" meinen. "Die von uns in Auftrag gegebene Umfrage belegt, dass das Abomodell aus der Cloud für Verbraucher noch nicht von den Konsumenten angestrebt wird. Zwar ist bei immer mehr Unternehmenskunden und professionellen Anwendern ein deutlicher Trend in Richtung Cloud zu sehen, aber wir erkennen auch, dass es noch Zeit braucht, bis unsere Consumer-Kunden bereit sind, Software zu mieten und in der Cloud zu nutzen", betont die Corel-Geschäftsführerin.

"Wir fragen regelmäßig unsere Kunden, was sie sich genau von uns wünschen", erklärt Steiner "Doch diesmal wollten wir wissen, wie es um die allgemeine Stimmung im Markt steht und wollten Klarheit." Insgesamt wurden für die Umfrage vom Marktforschungsinstitut Innofact AG im Mai 2013 1009 potenzielle Endnutzer in Deutschland im Alter von 18 bis 69 Jahren interviewt. Corel wollte wissen, wie die breite Bevölkerung gegenüber dem reinen Download der Software, dem Bezug von Boxen, in denen die Software in einer Verpackung mit CD oder DVD liegt, bzw. einem Abonnement, bei dem die Software gemietet wird, eingestellt ist und welche Gründe Verbraucher dafür oder dagegen anführen. Diese Umfrage will Corel auch noch in anderen europäischen Ländern durchführen. (roh)