MySpace baut eine Sandkiste für Entwickler

Im Laufe der kommenden Monate will Murdoch sein Web-2.0-Portal für Entwickler öffnen, die ihre neuen Anwendungen in einer sicheren Sandbox ausgiebig testen lassen können, bevor sie allen MySpace-Nutzern zur Verfügung gestellt werden.

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Facebook hat es getan, gestern auch Steve Jobs für das iPhone. Nun also auch MySpace. Rupert Murdochs große Community öffnet sich für Entwickler. Die sollen künftig lauter kleine Anwendungen für die MySpace-Seiten schreiben können, mit denen sich die Mitglieder dann ihre Profile verschönern können. Mitgründer und CEO Chris DeWolfe sagte auf einer Konferenz in San Francisco, MySpace werde in den kommenden Monaten für alle Entwickler geöffnet.

Auf dem Portal werde eine Sandbox eingerichtet, in der sich Entwickler und zwei Millionen Betatester tummeln sollen. Mit dem Test in der Sandkiste will MySpace sicherstellen, dass neue Entwicklungen sicher sind und einen gewissen Qualitätsstandard erfüllen, bevor sie auf das Portal losgelassen werden. DeWolfe erwartet aber, dass es ein Großteil dieser Anwendungen auch auf MySpace schaffen werde. Zunächst sollen die bereits bestehenden Widgets katalogisiert werden.

Mit der Öffnung folgt MySpace dem Beispiel Facebooks. Die ursprünglich für US-Studenten reservierte Plattform hatte sich in der Vergangenheit auch für weitere Mitglieder und im April für Fremdanwendungen geöffnet. Seither gibt es einem BBC-Bericht zufolge rund 6000 Anwendungen von externen Entwicklern. Die Web-2.0-Portale stehen dabei vor dem Dilemma, den systemimmanenten Vernetzungsgedanken, der ein wesentlicher Faktor der Attraktivität solcher Plattformen ist, zu honorieren, ohne damit die Abwanderung der Nutzer zu anderen Angeboten zu fördern.

Für DeWolfes Boss Rupert Murdoch, der ebenfalls an der Konferenz teilgenommen hat, ist Facebook allerdings keine wirkliche Konkurrenz, sondern ein einfaches Werkzeug. MySpace dagegen sei viel mehr als ein Adressbuch für Freunde. MySpace kommt auf etwa 188 Million registrierte Nutzer, von denen nach Nielsen Netrating über 78 Millionen aktiv sein sollen. Bei Facebook sind nach diesen Zahlen von den 47 Millionen registrierten Nutzern rund 28 Millionen auf der Plattform aktiv. (vbr)