YouTube-Sperre: Online-Klavierlehrer spricht von Missverständnis

Die meisten der Online-Klaviertutorials von Mark de Heide, die in der vergangenen Woche bei YouTube verschwunden waren, sind über das Videoportal wieder abrufbar. Doch bleiben einige Fragen offen.

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Von
  • Nico Jurran

Die meisten der Online-Klaviertutorials von Mark de Heide, die in der vergangenen Woche bei YouTube verschwunden waren, sind über das Videoportal wieder abrufbar. Parallel dazu veröffentlichte der Niederländer eine Videobotschaft mit dem Titel „Copyright Issue Resolved!“. Darin erklärt er, dass sich mit dem anderen Klavierlehrer geeinigt habe, der in der Auszeichnung von Noten mit Buchstaben (C, D, E, usw.) über einer Klaviatur eine Urheberrechtsverletzung gesehen hatte. Einige ursprünglich vorhandene und aktuell noch fehlende Tutorials sollen bis Ende dieser Woche wieder hochgeladen werden; andere sollen nicht zurückkehren.

Doch diese Darstellung wirft Fragen auf: In einem Video zur Sperrung hatte de Heide noch erklärt, dass es zwei Gründe für die Löschung der Videos gebe. So gab er als ersten Punkt an, dass YouTube ihn aufgefordert habe, die betreffenden Tutorials zu löschen. Als Begründung sei ihm genannt worden, dass er Urheberrechte der Musikindustrie verletzte. Sinngemäß hatte der Klavierlehrer damals gesagt, er habe wohl zu lange Teile aus den Stücken vorgespielt, sodass seine Videos nun als Coverversionen gewertet würden,

Davon ist nun keine Rede mehr. Nach eigenen Angaben wurde de Heide aufgrund der Berichte in der deutschen Presse von YouTube Deutschland kontaktiert. Dessen Nachfrage, ob YouTube in den Niederlanden ihn zur Löschung aufforderte, habe er aber verneinen müssen. Tatsächlich habe er in seiner Videobotschaft zur Löschung von Vorfällen in der Vergangenheit gesprochen; der aktuelle Streit habe aber lediglich die Auszeichung der Noten betroffen. Dies deckt sich allerdings nicht mit den Aussagen, die in der früheren Videoerklärung getätigt wurden – nachprüfen lässt sich dies jedoch nicht mehr, da de Heide seine damalige Videoerklärung mittlerweile wieder gelöscht hat.

Der Niederländer muss nach eigenen Angaben noch immer aus seinem Haus ausziehen, habe aber wenigstens nun wieder ein geringes Einkommen. Daher habe er auch die Gelder zurücküberwiesen, die durch seinen zwischenzeitlich gestarteten Spendenaufruf reingekommen waren.

(nij)