Krypto-Messenger Threema jetzt auch für Android

Die WhatsApp-Alternative Threema bietet eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Nur der Empfänger kann eine für ihn bestimmte Nachricht entschlüsseln. Bislang war der Krypto-Messenger iOS-Nutzern vorbehalten, ab sofort gibt es auch eine Android-Version.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Ronald Eikenberg

In Aussehen und Funktionsumfang erinnert Threema an SMS-Alternativen wie WhatsApp.

(Bild: Google Play)

Die verschlüsselnde Messenger-App Threema ist nun auch für Android erhältlich. Bislang gab es lediglich eine iOS Version; Apple-Nutzer konnten also nur untereinander kommunizieren. Threema funktioniert im Wesentlichen wie die weit verbreitete SMS-Alternative WhatsApp. Allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied: Threema setzt eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ein. Die Nachrichten werden asymmetrisch verschlüsselt verschickt und können nur vom Empfänger entschlüsselt werden.

Der öffentliche Schlüssel wird im Idealfall persönlich durch das Abscannen eines QR-Codes ausgetauscht.

(Bild: Google Play)

Dazu generiert die App ein Schlüsselpaar aus privatem und öffentlichem Schlüssel. Beim Versenden verschlüsselt man die Nachricht mit dem öffentlichen Schlüssel des Empfängers, welcher den Krypo-Text mit seinem geheimen privaten Schlüssel wieder entschlüsseln kann. Dieses Verfahren setzt voraus, dass beide Gesprächspartner zuvor ihre öffentlichen Schlüssel ausgetauscht haben. Idealerweise geschieht dies bei einem persönlichen Treffen – nur so kann sichergestellt werden, dass das Gegenüber auch der ist, für den er sich ausgibt. Threema zeigt hierfür einen QR-Code an, den man vom Handy des anderen mit der Smartphone-Kamera abfotografieren muss. Dadurch weist die App dem Gegenüber die höchstmögliche Vertrauensstufe (grün) zu.

Freilich ist ein persönliches Treffen nicht immer praktikabel, weshalb Threema die Schlüssel auch automatisch über das Internet austauschen kann. In diesem Fall zeigt die App eine niedrige Vertrauensstufe an. Mittelgroßes Vertrauten genießt das Gegenüber, wenn es seine Handynummer oder Mail-Adresse gegenüber dem Betreiber verifiziert hat. Die Nachrichten sollen mit einem 256 Bit langen Schlüssel XSalsa20-chiffriert werden, der über elliptische Kurven abgeleitet wird. Auch Fotos und Standortinformationen werden verschlüsselt übertragen.

Die Android-Version ist für 1,60 Euro bei Google Play erhältlich, die iOS-Version kostet nach wie vor 1,79 Euro. Derzeit unterstützt die Android-Version ausschließlich Smartphones. Die Entwickler haben ein Update angekündigt, das Threema auch auf Android-Tablets lauffähig machen soll. (rei)