Google Edition des HTC One wird 599 US-Dollar kosten

Google wird das HIgh-End-Smartphone One in einer Edition mit unveränderter Android-Version ohne HTC Sense verkaufen. Wer bereits das Gerät besitzt, kann sich eventuell ebenfalls über ein reines Android freuen.

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Von
  • Hannes A. Czerulla

Da der Bootloader des HTC One Google Edition offen ist, kann man auch alternative Betriebssysteme wie FirefoxOS installieren.

(Bild: Google)

HTCs Spitzen-Smartphone One wird Google ab 26. Juni auch mit einem reinen Android-Betriebssystem und ohne die Bedienoberfläche Sense verkaufen. Der hochrangige Android-Produktmanger Hugo Barra bestätigte über einen Post bei Google+, dass diese Version für 599 US-Dollar im Google-Onlinestore verkauft werden wird. Bislang ist nur die Rede von US-Kunden, ob die "Google Edition" auch nach Deutschland kommt, ist unklar.

Updates dürften auf der Google Edition genauso schnell ankommen wie sonst auf den Nexus-Modellen, die ebenfalls mit einem blanken Android ausgeliefert werden. Weiterer Vorteil des Modells ist ein entsperrter Bootloader, der es ermöglicht, alternative Android-Versionen wie CyanogenMod oder andere Betriebssysteme wie FirefoxOS zu installieren. Ebenfalls ab 26. Juni bietet Google eine Sonderedition des Samsung Galaxy S4 im Onlineshop an, die ohne Samsungs Bedienoberfläche TouchWiz geliefert wird. Es wird 649 US-Dollar kosten.

Die technischen Werte es One werden mit denen der hierzulande bereits erhältlichen Version übereinstimmen: schneller Quad-Core-Prozessor Snapdragon 600 mit 1,7 GHz, 2 GByte RAM, 32 GByte Flashspeicher und LTE. Das Display hat Full-HD-Auflösung (1920 × 1080) und Android ist in der aktuellen Version 4.2.2 installiert. Gerüchten zufolge soll HTC die unveränderte Android-Version (Stock-ROM) eventuell auch den Besitzern der normalen Version des One zugänglich machen. Wer diese installiert, müsste aber beispielsweise auf Blinkfeed verzichten, das auf der Startseite des One einen Nachrichtenstrom anzeigt.

Passend zum Verkauf der Google Editions will der Suchmaschinenkonzern generell wieder stärker Flagge auf Smartphones mit seinem Betriebssystem Android zeigen. Das Ziel sei, den Nutzern eine durchgängige Bedienung zu bieten, betonte der neue Android-Chef Sundar Pichai im Interview mit dem IT-Blog All Things D. Google verhandele auch mit seinen Hardware-Partnern darüber, wie deren Software-Erweiterungen besser mit dem eigentlichen Benutzungskonzept von Android abgestimmt werden könnten.

Android ist als offenes Betriebssystem angelegt. Daher können Hersteller und Netzbetreiber ihre eigenen Benutzeroberflächen auf das System legen. Davon machen sie auch beherzt Gebrauch. Die Kindle-Tablets von Amazon, die mit Android laufen, kommen beispielsweise fast vollständig ohne Google-Dienste aus. Und auch beim größten Android-Anbieter Samsung werden viele Google-Dienste immer mehr in den Hintergrund gedrängt.

Die Marktmacht von Samsung bereite ihm jedoch keine Sorgen, beteuerte Pichai. «Ich denke nicht, dass es für uns einen großen Unterschied macht. Die Stärke einer Plattform liege nicht nur im Betriebssystem, sondern vor allem in den Diensten, die darauf aufbauen. "Google-Dienste wie Suche, Karten oder YouTube sind ein maßgeblicher Grund für den Erfolg von Android", betonte Pichai. (mit Material der dpa) / (hcz)