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Neues Verfahren für Geo-Tagging und Positions-Logger

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter Röbke-Doerr

Zwei grundsätzliche Probleme bei der GPS-basierten Ortsbestimmung erschweren eine weitere Verbreitung von lokalen Geo-Diensten. Zum einen sind das der hohe Stromverbrauch üblicher GPS-Empfänger und die Zeit vom Einschalten des Empfängers bis zur Ausgabe der ersten gültigen Position (TTFF = time to first fix). Standard-GPS-Empfänger haben eine Betriebszeit von etwa vier Stunden und benötigen nach dem Einschalten etwa 10 Sekunden bis zur Positionsmeldung.

Für manche Anwendungen ist einer der beiden Werte zu hoch; bei einem Datenlogger beispielsweise, der schlicht alle paar Sekunden die Position ermittelt und dann wegspeichert, wünscht man sich eine Betriebszeit von mehreren Tagen, bei einem Fotoapparat möchte man direkt nach dem Einschalten und Scharfstellen des Motivs auf den Auslöser drücken und mit dem Bild auch die Position festhalten. Diese Geo-Tagging-Funktion wird immer beliebter, vor allen Dingen, weil man so im sozialen Netzwerk die eigenen Bilder mit Google-Maps verkoppeln kann. Nicht ohne Grund haben sich jedoch bisher Kameras mit integriertem GPS-Empfänger bei den Anwendern nicht durchgesetzt: Erstens muss man sich mit einer "Gedenkminute" abfinden – das Fotoobjekt hat sich in der Zwischenzeit dezent entfernt – und zweitens sind die Batterien dauernd leer.

Einen wirklich neuen Ansatz macht hier die Firma Geotate BV aus den Niederlanden: Der GPS-Empfänger besteht lediglich aus den Hochfrequenz-Bausteinen, ist daher sehr klein und verbraucht wenig Strom. Außerdem gibt es keinen Controller, der die Rohdaten in eine Position umrechnet und die Bahndaten (Ephemeriden) kennen muss, sondern nur einen Speicher für das demodulierte HF-Signal – hier reicht ein wenige Millisekunden langes Sample des GPS-Signals und die halbwegs genaue Uhrzeit sowie das Datum. Alle zeit- und energiefressenden Verarbeitungsschritte geschehen nach dem Auslesen des Speichers offline zu Hause auf dem PC.

Geotate hat das Verfahren entwickelt und bietet es zur Lizenzierung an; ein erstes Produkt soll es demnächst von der Firma Altek mit einer Fotokamera geben. (roe)