Pentagon verbietet Google Street-View-Aufnahmen von Militäreinrichtungen

Der Suchmaschinendienstleister hat nach Aufforderung Panorama-Bilder einer Militärbasis entfernt, vom Pentagon wird nach weiteren Bildern gesucht.

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Von
  • Florian Rötzer

Nachdem detaillierte Fotografien vom Fort Sam Houston in San Antonio (Texas) in Googles Street View aufgetaucht sind, ist das Pentagon eingeschritten. Der Suchmaschinendienstleister darf nun aus Sicherheitsgründen keine Fotos mehr von militärischen Installationen machen. Die Aufnahmen werden von Google mit Fahrzeugen erstellt, auf deren Dach Kameras montiert sind.

Man habe nichts gegen Google und seine Produkte, sagte Gary Ross, ein Sprecher des U.S. Northern Command, "aber Street View stellt gut erkennbare Bilder von Kontrollstellen, Barrieren, Kommandozentralen und Sicherheitsvorkehrungen zur Verfügung, die ein Risiko für unsere Schutzmaßnahmen darstellen". Offensichtlich war es den Google-Mitarbeitern erlaubt worden, in die Militäranlage mit dem Autor zu fahren, falls sie keine Aufnahmen der alten Anlage machen, die vom Militär noch benutzt wird.

Google ist der Aufforderung des Pentagon nachgekommen und hat die Bilder wieder entfernt. Google-Sprecher Larry Yu erklärte, es sei ein Fehler des Fahrers gewesen, in die Militäranlage zu fahren und dort Bilder zu machen. Die Fahrer hätten die Anweisung, nicht in Militäranlagen oder auf Privatstraßen zu fahren und Verbotschilder zu beachten. Man reagiere nicht nur auf Hinweise des Militärs, betonte Yu, sondern auch auf Beschwerden von Kunden. Wer Probleme mit Aufnahmen habe, soll sich melden, forderte er auf. Das Pentagon überprüft nun Street View, ob dort weitere Aufnahmen enthalten sind, die Google aus Sicherheitsgründen entfernen soll.

Mit dem Start von Street View waren Bedenken in den USA laut geworden, denen das Aufnehmen und Anbieten von Panorama-Ansichten der Straßenansichten von Städten zusätzlich zu den Karten und Sateliten- und Luftbildern in Google Maps zu weit ging. Google musste einige Bilder entfernen, in Kanada und Australien muss der Konzern zum Schutz der Privatsphäre dafür sorgen, dass Gesichter und Fahrzeugnummern nicht kenntlich sind. (fr)