NSA hört ohne Gerichtsbeschluss ab

Die Nationale Sicherheitsagentur der USA hat Telefongespräche abgehört, ohne dafür die Genehmigung eines Gerichts zu haben. US-Medien vermuten, die Behörde könne deshalb ebenfalls die Internetkommunikation nach eigenem Gusto kontrollieren.

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Von
  • Christian Kirsch

Nach Angaben des demokratischen Kongressabgeordneten Jerrold Nadler hat die National Security Agency (NSA) der USA Telefongespräche nur Aufgrund der Entscheidung "eigener Analysten" abgehört. Einen Gerichtsbeschluss habe die NSA für das Abhören nicht benötigt. Das berichtet CNET. Der Abgeordnete habe davon während eines als geheim eingestuften Informationsgesprächs im Weißen Haus erfahren.

Das Medium spekuliert, die Behörde habe möglicherweise aufgrund derselben Grundlage auch SMS-, Direct-Messaing- und E-Mail-Nachrichten mitgelesen. Denn für die Internetkommunikation würden "dieselben gesetzlichen Regeln" (legal standards) gelten wie für die Telefonüberwachung.

Brewster Kahle, Gründer des Internet Archive, schätzt das jährliche Datenvolumen der unkomprimierten US-internen Telefondaten auf 272 Petabyte. Er geht von rund 300 Telefonminuten pro Monat und US-Bürger aus, während die offizielle Statistik für 2011 nur auf rund 180 Minuten kommt – in dem Fall wären nur 163 Petabyte jährlich aufzubewahren. (ck)