Bericht: Alice plant 100-MBit/s-Anschlüsse in Hamburg

In der Hamburger City will der Telekom-Konkurrent Hansenet bald 100.000 Haushalte per Glasfaser versorgen, berichtet "Capital".

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der Telecom-Anbieter Hansenet beabsichtigt, unter seiner DSL-Marke "Alice" die Hamburger Innenstadt mit einem eigenen Glasfasernetz zu bedienen. Dies berichtet zumindest das Wirtschaftsmagazin Capital unter Berufung auf eine "zuverlässige Quelle". Das Tochterunternehmen von Telecom Italia plane, in der City von Hamburg bald 15.000 Häuser mit insgesamt deutlich mehr als 100.000 Haushalten mit einer direkten Glasfaseranbindung zu versorgen, heißt es weiter.

Die Anschlüsse sollen dem Bericht zufolge Downloads von bis zu 100 MBit/s ermöglichen. Dies legt die Annahme nahe, dass Hansenet – ähnlich wie bereits NetCologne in Köln und jüngst M-net in München – Fibre-to-the-building- (FTTB)-Anschlüsse legen wird, die geringere Investitionen erfordern als Glasfaseranbindungen bis in die einzelnen Wohnungen (FTTH).

Vorbereitungen für FTTH-Direktanschlüsse in der Hansestadt gab es bereits Anfang des Jahrzehnts: Die Mailänder e.Biscom, die im September 2000 einen 80-Prozent-Anteil an der Hansenet erworben hatte wollte mit FTTH wie zuvor schon in Mailand und anderen italienischen Großstädten den früheren Telecom-Monopolisten Konkurrenz machen.

Nach dem Zusammenbruch der New Economy stoppte Hansenet jedoch dieses Projekt und setze auf den Weiterverkauf von DSL-Anschlüssen der Deutschen Telekom. 2003 verkaufte e.Biscom den Hamburger Carrier mit einem Verlust von rund 40 Millionen Euro an den jetzigen Eigentümer Telecom Italia. Der italienische Ex-Monopolist verordnete den Hanseaten eine neue Strategie: Anfang 2005 begann der Carrier unter der Marke "Alice" die überregionale Vermarktung von DSL-Angeboten. (ssu)