Google: Datenbank für den Kampf gegen Kindesmissbrauch

Der US-Suchmaschinenbetreiber will nicht nur Initiativen gegen Kindesmissbrauch finanziell unterstützen, sondern auch technische Hilfe leisten. Eine Datenbank soll das Aufspüren und Löschen illegaler Inhalte erleichtern.

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Google will Behörden, Unternehmen und Hilfsorganisationen mit einer Datenbank im Kampf gegen Kindesmissbrauch helfen. Das erläuterte das Unternehmen in einem Blogbeitrag. Katalogisiert werden darin "digitale Fingerabdrücke" von Bildern, die Kindesmissbrauch zeigen, um diese leichter finden und löschen zu können. Laut der Mitteilung kennzeichnet Google bereits seit 2008 solche Bilder, um Duplikate an anderen Stellen zu finden. Nun soll darüber hinaus ein zwei Millionen US-Dollar schwerer Child Protection Technology Fund aufgelegt werden, um die Entwicklung von effektiveren Werkzeugen zu unterstützen.

Neben dieser technischen Hilfestellung will Google auch Organisationen, die sich gegen Kindesmissbrauch engagieren, finanziell unterstützen. Insgesamt spricht das Unternehmen von einer Summe von fünf Millionen US-Dollar, mit denen etwa das National Center for Missing and Exploited Children und die Internet Watch Foundation unterstützt werden soll. Jacquelline Fuller von Google erklärt, dass ihr Unternehmen zwar Geld damit verdiene, Informationen verfügbar zu machen, bestimmte "Informationen" sollten aber weder erstellt noch gefunden werden. Viel könne getan werden, um Menschen, die solche "widerwärtigen Inhalte" verteilen wollen, zu schnappen und vor Gericht zu bringen.

Nach eigenen Angaben engagiert sich Google seit 2006 gegen Kindesmissbrauch. In der sogenannten Technology Coalition würden dabei Hilfsorganisationen in ihrem Vorgehen gegen Darstellungen von Kindesmissbrauch im Internet und bei der Suche vermisster Kinder unterstützt. Dazu werden sie mit Software und Hardware versorgt.

Unterdessen warnt der Verband der deutschen Internetwirtschaft eco davor, dass den europäischen Internet-Beschwerdestellen das Aus droht. Grund ist das drohende Ende der Förderung durch die Europäische Union zum Juni 2014. Außerdem schreibe die Europäische Kommission künftig Dienstwege vor, durch die sich die Bekämpfer von Kinderpornografie selbst strafbar machen würden. Grund sei die Einführung einer privat betriebenen Zentrale, die die Informationen sammeln soll. Dadurch würden Links zu Kinderpornografie aber zwischen Privaten ausgetauscht, was verboten ist. Der eco betreibt selbst eine der gegenwärtig existierenden Internet-Beschwerdestellen. (mho)