Datenschützern fehlt der Durchblick bei Google Glass

Googles Datenbrille Glass erregt wie erwartet auch die Gemüter der Datenschützer. Die Datenschutzbeauftragten mehrerer Länder wollen nicht alles aus den Medien erfahren und fordern Google zum direkten Dialog auf.

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Die Datenschützer mehrerer Staaten fordern Google zum Dialog über die Computerbrille Glass auf. Zu den Unterzeichnern eines am Dienstag verschickten Briefes zählt neben Datenschützern aus Australien, Neuseeland und Kanada auch der Vorsitzende der Artikel-29-Gruppe, in der die europäischen Datenschützer organisiert sind. Der deutsche Datenschutzbeauftrage Peter Schaar unterstützt nach Angaben eines Sprechers das Schreiben.

"Wir raten Google nachdrücklich, in einen echten Dialog mit Datenschutzbehörden über Glass zu treten", heißt es in dem an Google-Chef Larry Page adressierten Brief. Die Entwicklung von Google Glass werfe "offensichtliche und vielleicht weniger offensichtliche" Fragen zum Schutz der Privatsphäre auf, heißt es in dem Schreiben. Dabei sei auch die "Angst vor umfassender Überwachung" ein Thema.

Die Datenschützer bemängeln, dass die ihnen vorliegenden Informationen über die Funktion und Datenverarbeitung von Google Glass weitgehend aus den Medien stammen, in denen noch viel spekuliert werde. Deshalb möchten sie in einen direkten Austausch mit Google treten und formulieren dazu ein paar Fragen an den CEO.

Dazu gehört die Frage, wie Glass mit geltendem Datenschutzrecht vereinbar ist und welche Vorkehrungen für den Schutz der Privatsphäre seitens des Unternehmens und der Anwendungsentwickler gibt. Wissen wollen die Datenschützer darüber hinaus, welche Daten Glass sammelt und wie Google diese Daten verwerten will. Damit verbunden ist eine Einladung der Datenschützer an Google, das Gerät einmal bei einem Besuch vorzuführen.

Google Glass gibt es derzeit nur in einer Testversion, die die c't schon testen konnte. Glass ist mehr als eine Action-Cam mit Brillengestell. Im Kern ist sie eine Erweiterung für Android-Smartphones: Wird die Brille per Bluetooth daran gekoppelt, arbeitet sie nicht nur als Headset, sondern blendet auf einem Prisma über dem rechten Auge Termine, Nachrichten, die Wetterlage oder den Weg zum nächsten Postamt ein.

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Siehe dazu auch:

  • Glass durchschaut, Googles Datenbrille im Test (Schwerpunktthema c't 13/13)
  • mehr Videos zu Google Glass auf heise Video

(vbr)