Sipgate beendet Internet-Telefonie in Österreich

Der Düsseldorfer VoIP-Anbieter Sipgate will seinen Service in Österreich Ende 2013 einstellen. Als Grund nennt das Unternehmen "plumpen Protektionismus" seitens der zuständigen Regulierungsbehörde.

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Von
  • Bert Ungerer

Sipgate will seinen österreichischen Telefonie-Dienst sipgate.at zum 31. Dezember 2013 einstellen. In einem Rundschreiben an die betroffenen Kunden übt der Düsseldorfer Anbieter heftige Kritik an der zuständigen Regulierungsbehörde RTR. Sie verbiete geografische Teilnehmernummern und damit das Mitnehmen einer Rufnummer von einem Festnetzanschluss zu Sipgate. Zudem seien die von RTR "ersatzweise aufgezwungenen Rufnummern mit der Vorwahl 0720 für Anrufer regelmäßig erheblich teurer" gewesen als Anrufe im Festnetz.

Laut Sipgate wären marktübliche Telefoniedienste nur dann erlaubt gewesen, wenn das Unternehmen ein Kabel zu jedem Kunden gelegt hätte. Das sei "plumper Protektionismus", an dem selbst neun Jahre Marktpräsenz nicht hätten rütteln können. Man habe sich daher entschieden, "den Schwerpunkt auf die Weiterentwicklung unserer Dienste in Deutschland und England zu legen, da diese für unsere Kunden und uns als Anbieter mehr Potenzial haben."

Kunden können sipgate.at bis zum 31. Dezember 2013 wie gewohnt nutzen. Sollten Kunden trotz aller Nachteile Gefallen an ihrer 0720-Rufnummer gefunden haben, können sie diese zu einem anderen Anbieter portieren lassen, wofür Sipgate keine Gebühren erhebt. Eine Rückerstattung des Gesprächsguthabens sei ebenfalls möglich. (un)