USA: Finanzaufsicht mahnt Bitcoin Foundation ab

Finanzaufseher des US-Bundesstaates Kalifornien mahnen den Verband Bitcoin Foundation wegen Geldtransfer-Geschäften ohne Lizenz ab. Laut einem Vorstandsmitglied bietet der Verband Finanzdienstleistungen aber gar nicht an.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 110 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Finanzaufseher des US-Bundesstaates Kalifornien haben den US-Verband Bitcoin Foundation abgemahnt. Im am Sonntag öffentlich gewordenen Schreiben vom 30. Mai wird die Bitcoin Foundation aufgefordert, alle Geldtransfer-Geschäfte einzustellen, da der Verband keine Lizenz dafür besitze. Der Foundation wird eine 20-Tagesfrist eingeräumt, innerhalb derer allen gesetzlichen Vorgaben entsprochen werden müsse. Ansonsten drohten Strafen mit Tagessätzen von 1000 bis zu 2500 US-Dollar, ferner könnten Verfahren folgen mit Strafen von bis 5 Jahren Gefängnis und 250.000 US-Dollar Geldbuße.

Bemerkenswert daran: In ihrer Selbstbeschreibung erwähnt die Bitcoin Foundation weder eigene Wechselgeschäfte noch Geldtransfers. Sowohl Privatpersonen als auch Firmen können im Verband Mitglied werden, der sich dem Vernehmen nach allein die Förderung der Bitcoin-Ökonomie auf die Fahnen geschrieben hat. In einem Artikel bei Forbes betont Jon Matonis, freier Finanzexperte und Vorstandsmitglied der Foundation, dass der Verband eine reine Nonprofit-Organisation sei, die keine direkten Finanzdienstleistungen anbiete.

Offen bleibt, was genau die kalifornischen Behörden zu diesem Schritt veranlasst hat. Ob dahinter ein schlichter Irrtum steht, ob es sich vielleicht um den Beginn einer größeren Kampagne gegen Bitcoin-Organisationen handelt oder ob unter dem Deckmantel eines Verbands tatsächlich illegale Transfers stattgefunden haben – all das ist zur Stunde noch unklar.

In jedem Fall dürfte es den kursierenden Spekulationen um einen stärkeren Zugriff staatlicher Autoritäten auf virtuelle Währungen Nahrung geben. Seit der Razzia gegen das Online-Netzwerk der virtuellen Währung Liberty Reserve gehen viele Beobachter von solchen Bestrebungen insbesondere gegen Bitcoin aus. Bitcoins werden über ein dezentrales Netzwerk erzeugt und transferiert und erlauben ihren Nutzern ein vergleichsweise hohes Maß an Anonymität. Mangels einer Notenbank oder vergleichbarer Zentralautoritäten dürfte eine stärkere Regulierung der Währung aber überaus schwierig sein. (axk)