Turbo-Operation

Bei fast allen Notebooks lässt sich die Festplatte gegen eine schnelle SSD tauschen. Opfert man das optische Laufwerk, kann man SSD und Platte sogar gleichzeitig nutzen – für hohes Tempo und reichlich Kapazität.

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Wer eine SSD in sein Notebook einbaut, erhöht die gefühlte Geschwindigkeit drastisch. Das Notebook reagiert plötzlich richtig zackig, nach dem Hochfahren kann man sofort loslegen, der Browser startet in Sekundenbruchteilen.

In der einfachsten Variante ersetzt die SSD die Festplatte. Dann brauchen Sie eine relativ große und damit teure SSD: 250 GByte gibt es ab 380 Euro. Vielleicht kommen Sie mit einer kleineren SSD aus, wenn Sie selten benötigte Daten auf ein externes Laufwerk auslagern – zum Beispiel auf die ursprüngliche Notebook-Platte in einem Gehäuse mit USB-Kabel.

Etwas komplizierter einzubauen, aber unter Umständen günstiger und praktischer ist ein Tandem aus SSD und Magnetplatte. Dafür tauschen Sie ebenfalls die alte Platte gegen eine SSD, bauen sie aber im nächsten Schritt wieder in das Notebook ein. Dann können Sie eine kleine SSD nehmen und haben ihr Archiv trotzdem immer dabei. Wenigstens 120 GByte (Kostenpunkt: rund 170 Euro) sollten Sie Windows und den Anwendungen aber spendieren.

Einen Kompromiss stellt Seagates rund 90 Euro teurer Hybrid Momentus XT dar, der 250 bis 500 GByte Magnetspeicher mit einem 4 GByte großen Flash-Speicher kombiniert. Die Flash-Zellen füllt er automatisch mit häufig benötigten Sektoren, sodass einige Anwendungen schneller starten als von einer Standardplatte (c’t 15/10, S. 140).

Der Einbaurahmen bringt eine zweite SSD oder Festplatte im Schacht des DVD-Brenners unter. Mit etwas Glück kann man die Blende des Brenners am Rahmen anbringen.

Durchweg hohe Lesegeschwindigkeiten bekommt man aber nur mit SSDs. Sie sind vornehmlich in der Bauform 2,5 Zoll erhältlich und passen deshalb in fast alle Notebooks. Auch für die superflachen Subnotebooks mit 1,8-Zoll-Schacht gibt es SSDs. Das Nachrüsten einer ExpressCard-SSD ist hingegen keine gute Idee, da die meisten langsam angebunden sind. Die schnellen mSATA-SSDs passen nur in wenige Notebooks (c’t 10/11, S. 64).

Bevor Sie den Schraubendreher zücken, entscheiden Sie, wie Sie ihre Daten umziehen möchten. Falls Sie Betriebssystem und Programme nach dem Wechsel nicht neu installieren möchten, müssen Sie die alte Platte klonen oder mit Hilfe eines Abbildes umziehen.

Die Festplatte können Sie meist nach dem Öffnen einer Klappe auf der Unterseite des Notebooks und nach dem Lösen weniger Schrauben herausnehmen. Falls sie in einem Metallschlitten steckt, schrauben Sie diesen ab und bringen ihn an der SSD an. Ihre Gewährleistungsansprüche bleiben beim Festplattentausch erhalten, es sei denn, er ist die Ursache des Defektes. Manche Hersteller schließen in ihren Garantien allerdings Umbauten durch den Nutzer aus.