Mittelständische Unternehmen drängen auf den Weltmarkt

Dass kleine und mittlere Unternehmen technikfeindlich sind und lediglich im lokalen Saft schmoren, stimmt laut einer Befragung unter Managern aus 21 Ländern nicht.

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Von
  • Jürgen Diercks

Eine Studie von SAP und der Marktforschungsfirma Oxford Economics will mit Vorurteilen in Bezug auf kleinere und mittlere Unternehmen aufräumen. Denn die gelten offenbar häufig als technikfeindlich und beschränken sich vermeintlich allein auf ihre lokalen oder regionalen Märkte. Laut der von SAP gesponserten Umfrage unter 2100 Führungskräften aus mittelständischen Unternehmen unterschiedlicher Branchen (Jahresumsatz 20 bis 750 Mio. US-Dollar) aus 21 Ländern ist da jedoch nichts dran. Im Gegenteil: die KMUs sähen durchaus die Notwendigkeit, ihre technische Ausstattung sowie ihre Geschäftsprozesse auf den neuesten Stand zu bringen, um sich global ausrichten zu können. Immerhin stufen sich 35 Prozent der Befragten als sogenannte Early Adopters ein.

Die Zahl der Unternehmen, die damit rechnen, bis zu 40 Prozent ihres Umsatzes auf dem internationalen Markt zu erwirtschaften, wird laut Studie in den nächsten drei Jahren auf 36 Prozent steigen. 15 Prozent der Befragten machen heute Geschäfte in mindestens sechs Ländern. Diese Zahl soll in drei Jahren auf 35 Prozent zulegen. Für über ein Viertel der Befragten ist der globale Wettbewerb heute einer der wichtigsten Trends für ihr Unternehmen. Fast 60 Prozent glauben, dass der Wettbewerbsdruck durch die Konkurrenz in anderen Ländern in den letzten zwei Jahren erheblich zugenommen hat. Und 59 Prozent äußern, dass sie heute stärker mit größeren Unternehmen konkurrieren als früher.

Mehr als die Hälfte der Befragten bilden Partnerschaften mit Lieferanten und anderen Anbietern aus Ländern außerhalb ihres Heimatmarktes. Eine ähnliche Zahl kooperiert über virtuelle Netzwerke mit anderen Firmen. Für fast 40 Prozent der Mittelständler ist die Bildung strategischer Kooperationen eine Voraussetzung für den internationalen Erfolg. Cloud Computing, soziale Netzwerke und mobile Anwendungen gelten als die treibenden technischen Kräfte.

Fast die Hälfte (46 Prozent) der Befragten wollen neues Personal einstellen. Die KMUs sehen sich dabei allerdings wie ihre großen Wettbewerber mit den Auswirkungen des Fachkräftemangels konfrontiert: 39 Prozent sind der Ansicht, dass es immer schwieriger wird, Mitarbeiter mit den gewünschten Qualifikationen zu finden. (jd)