Mit Muskelkraft betriebener Hubschrauber gewinnt Sikorsky-Preis

Seit 33 Jahren wartete der Sikorsky-Preis für einen menschlich-getriebenen Hubschrauber auf einen Gewinner. Mit einem zum Quadrokopter modifizierten Fahrrad gelang nun der Sieg.

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Von
  • Manuel Nitschke

Nach 33 Jahren ohne Gewinner hat der Sikorsky-Preis nun einen Champion. Die American Helicopter Society (AHS) verlieh den mit 250.000 US-Dollar dotierten Preis an das AeroVelo Atlas Team von der Universität in Toronto. Dem Team war mit einem zum Quadrokopter modifizierten Fahrrad ein über 60-sekündiger Flug gelungen – angetrieben allein von menschlicher Muskelkraft.

Durch Strampeln zum Sieg: das AeroVelo-Team holt den Sikorsky-Preis.

(Bild: AHS)

Seit 1980 bot die AHS den Sikorsky-Preis für einen funktionierenden menschlich-betriebenen Hubschrauber an. Um diesen zu gewinnen, musste das Fluggerät mindestens 60 Sekunden lang bei einer Höhe von 3 Metern in der Luft verbleiben. Außerdem durfte es während des Fluges die vorgegebene Fläche von 10 mal 10 Metern nicht überschreiten.

Das Siegerteam stellte sich der Herausforderung mit einem Vehikel Namens Atlas – einem modifizierten Fahrrad mit vier Rotoren, verbunden durch einen massiven Rahmen. An menschlicher Antrieb sorgte der Wissenschaftler Todd Reichert dafür, dass die Flughöhe von 3 Metern 10 Sekunden nach dem Abheben erreicht und für 64,11 Sekunden gehalten werden konnte. Die durch Muskelkraft erreichte maximale Flughöhe betrug 3,3 m. Weil das Vehikel dabei nicht mehr als 9,8 Meter abdriftete, erfüllte es alle Kriterien.

Das Aerovelo Team finanzierte den Atlas durch ein Kickstarter-Projekt vom vergangenem Frühjahr, über das 30.000 US-Dollar eingesammelt werden konnten. Der Verband AHS wurde vor 70 Jahren gegründet, und engagiert sich vor allem für technische und wissenschaftliche Fragen des vertikalen Flugs. AHS International hat mehr als 6.000 Mitglieder in 37 Ländern. (axk)