Viele iPhone-Besitzer wollen Fremdapplikationen nutzen

Bereits wenige Tage nach dem Erscheinen neuer Tools zum unkomplizierten Hacken des iPhones haben mehr als 150.000 Nutzer diese heruntergeladen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Daniel Lüders

Innerhalb weniger Tage haben sich mehr als 150.000 Internet-Nutzer neue Versionen von Tools zum einfachen Hacken des iPhone heruntergeladen. Mit Programmen wie AppSnapp und iNdependence sind iPhone-Nutzer in der Lage, relativ einfach den Schreibschutz ihres Handys aufzuheben und Applikationen auf ihrem Apple-Mobiltelefon zu installieren, die das Gerät von Hause aus nicht mitbringt. Dabei ist es mittlerweile egal, unter welcher Firmware das iPhone läuft.

Mit dem zuletzt erhältlichen Firmware-Update 1.1.1 legte Apple gehackte iPhones lahm und versetzte sie in einen Zustand, in dem auch auf normalem Wege keine Aktivierung mehr möglich war. Inzwischen hat die Hacker-Gemeinde aber auch diese Hürde überwunden. Mit den neuen Tools ist es sogar möglich, durch versehentliches Updaten gesperrte Handys wieder zum Laufen zu bringen. Sogenannte "Virginizer" versetzten iPhones wieder in Ihren Ursprungszustand und gaukeln iTunes ein frisch erworbenes Gerät vor, das sich wieder aktivieren und hacken lässt. Schon vor dem Erscheinen dieser frei erhältlichen Tools konnte der Anbieter des Bezahl-Programms iPhoneSIMFree auf Firmware 1.1.1 aktualisierte iPhones wieder entsperren.

Das Angebot an Fremdprogrammen ist mittlerweile sehr vielfältig und reicht von Instant Messengern über Spiele bis zu Versionen der Skriptsprachen Perl und Python. Fast täglich kommen neue hinzu und bereichern das iPhone um Funktionen, die es nicht hat oder um Verbesserungen der eingebauten Applikationen.

Selbst Apple ist mittlerweile davon überzeugt, dass viele Käufer ihr iPhone mit der Intention erwerben, es zu hacken und dann weiterzuverkaufen. Apples Chief Operating Officer Tim Cook vermutete in einem Interview, dass mehr als 250.000 iPhones zu diesem Zweck gekauft wurden. Um dies einzudämmen, reduzierte Apple jüngst die maximale Abgabemenge pro Person auf zwei Stück. Des weiteren akzeptieren Apple-Stores zum Bezahlen der iPhones nur noch Kreditkarten. Ob diese Taktik greift, bleibt fraglich.

Am 9. November kommt das Handy nach Deutschland und wird exklusiv von T-Mobile mit einem 24-Monats-Vertrag angeboten. Auch in Frankreich wird das iPhone demnächst zu haben sein, dort beim Provider Orange. Der Gesetzgeber verbietet dort allerdings, dass Handys ausschließlich mit SIMlock erhältlich angeboten werden. Deshalb wird es dort auch eine entsperrte Version geben. (dal)