Twitter-Analyse: Hashtag-Nutzung erlaubt Vorhersagen

Netzwerkforscher haben eine Methode entwickelt, mit der sich ein sogenannter Social-Network-Genotyp ermitteln lässt.

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Eine Gruppe von Wissenschaftern um Petko Bogdanov von der University of California in Santa Barbara hat eine neue Vorhersagemethode zum Verhalten von Twitter-Nutzern entwickelt, die sich an der Genetik orientiert, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Die Forscher glauben, dass jedes Mitglied eines sozialen Netzwerks über einen bestimmten, unveränderlichen Korb an Interessen verfügt, den sie als "Social-Media-Genotyp" identifiziert haben. Dieser bestimme wiederum Verhaltensmuster auf Twitter und Co. – ist dieser Genotyp einmal ermittelt, soll er sich im eingeschränkten Rahmen als Vorhersagemodell eignen.

Bei der Studie wurde dies anhand eines Datensatzes mit 467 Millionen Tweets von 42 Millionen Nutzern untersucht. Neben diesem aus dem Jahr 2009 stammenden Kurznachrichtenpaket wurden außerdem 14,5 Millionen Tweets von 9000 Usern aus 2012 erfasst.

Im Rahmen der Analyse wurden die Hashtags – jene Themenmarkierungen, die Twitter-User nutzen und die mit "#" beginnen – in fünf Gebiete unterteilt: Sport, Geschäftsleben, Promis, Politik sowie Wissenschaft und Technik. "Unsere Hypothese ist, dass einzelne Nutzer ein konsistentes Verhalten zeigen, was das Erlernen und Nutzen von Hashtags in einem bekannten Themengebiet anbetrifft." Das sei ein stabiler Genotyp, so Bogdanov. Die Analyse der beiden Twitter-Datenhaufen bestätigte das auch: Es gab tatsächlich ein stabiles Muster der Hashtag-Anwendung in den ausgewählten Themenbereichen.

Allerdings ist die Mustererkennung in historischen Informationen die eine Sache – das tatsächliche Vorhersagen neuen Verhaltens eine andere. Der Forscher und sein Team wollen deshalb nun mit Echtzeitdaten arbeiten, um zu zeigen, dass sich das morgige Verhalten mit heutigen Daten vorhersagen lässt.

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(bsc)