GUADEC: Wayland-Support für Gnome

Noch etwa ein Jahr soll es dauern, bis die Gnome-Shell als Compositor für den X11-Nachfolger Wayland genutzt werden kann, versprach Gnome-Entwickler Robert Bradford auf der Gnome-Konferenz GUADEC.

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Von
  • Keywan Tonekaboni
  • Dr. Oliver Diedrich

Die Integration von Wayland in Gnome wird sich vermutlich um eine Version weiter nach hinten verzögern als ursprünglich angedacht: Gnome-Entwickler Robert Bradford erwartet nicht, dass die Wayland-Unterstützung noch in Gnome 3.10 Einzug erhält, da die noch notwendigen Änderungen wohl nicht mehr rechtzeitig zum Feature Freeze am 19. August fertig werden. Die Wayland Unterstützung soll in zwei Schritten Einzug in Gnome erhalten: Zunächst soll sie optional zur X11-Unterstützung in Mutter, dem Gnome-Window-Manager, enthalten sein. Mit Gnome 3.14 soll Mutter dann standardmäßig Wayland verwenden.

Mit Sub-Surfaces wurde ein wichtiges Feature in der kürzlich veröffentlichten Wayland-Version 1.2 umgesetzt. Sub-Surfaces sind verschachtelte Surfaces, die zu einem Wayland-Client (also einer grafischen Anwendung) gehören. So können Daten aus unterschiedlichen Quellen (Video, OpenGL, Toolkit) von einer Anwendung verwendet werden, ohne dass die Anwendung Aufgaben des Compositors übernimmt. Bradford demonstrierte unter dem Referenz-Compositor Weston eine Gtk-Anwendung mit einer Sub-Surface, die eine Clutter-Demo renderte.

Gegenüber der Ubuntu-Konkurrenz Mir zeigte sich Bradford gelassen. In vielen Vorträgen auf der Gnome-Konferenz sei die Rede von Wayland. "Wayland ist das Buzzword schlechthin auf der Guadec", betonte der Intel-Mitarbeiter. Die Herausforderung sei es nun, Wayland auf die Desktops der Leute zu bekommen. (odi)