Bitcoin-Börse Mt. Gox führt verbessertes Handelssystem ein

Schnellere Transaktionen, mehr Sicherheit und eine neues Interface verspricht Mt. Gox seinen Nutzern. Trotzdem hat die Börse immer noch nicht ihre Probleme mit der Abwicklung von Einzahlungen und Abbuchungen im Griff.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 9 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Die weltgrößte Bitcoin-Börse Mt. Gox kündigt ein neues, deutlich schnelleres Handelssystem für die Währungsgeschäfte ihrer Kunden an. Das System mit dem Namen „Midas“ soll laut Mitteilung über 500.000 Transaktionen pro Sekunde abwickeln können. Auch darüber hinaus gibt die Börse einige Verbesserungen bekannt, wohl auch um die Scharte vergangener Pannen und Schwierigkeiten wieder auszuwetzen.

Zu den Verbesserungen gehört eine neu designte, vereinfachte Nutzeroberfläche, die in den kommenden Wochen zur Verfügung stehen soll. Desweiteren ist die Börse jetzt unter die Selbsthoster gegangen und will weltweit auf tausenden Servern präsent sein. Für schnellere Verbindungen hat sich die Börse auch die Dienste des Web-Dienstleisters Akamai gesichert, einem der größten Anbieter für die beschleunigte Auslieferung von Online-Inhalten.

Nach wie vor hat Mt. Gox aber noch Probleme dabei, Abhebungen und Einzahlungen zu verbuchen. Dabei könne es immer noch zu Verzögerungen von sieben bis zehn Tagen kommen, die Schuld daran liegt laut der Mitteilung aber bei der Partner-Bank der Bitcoin-Börse. Hier wolle man sich um neue Partner bemühen, um Abhilfe zu schaffen. Die schon seit längerem versprochene Integration der Kryptowährung Litecoin in den Börsenhandel wird der Mitteilung nach bis auf Weiteres verschoben, Gründe wurden nicht genannt.

Die ehemals 80 Prozent Markanteil von Mt. Gox sind deutlich geschrumpft.

(Bild: Bitcoincharts.com)

Als bedeutendste Währungsbörse der Bitcoin-Wirtschaft hatte Mt. Gox in der Vergangenheit immer wieder mit schweren Problemen zu kämpfen. So gingen die Systeme der Börse unter den Kundenandrang immer wieder in die Knie. Ende Juni hatte die Börse daher Auszahlungen in US-Dollar für zwei Wochen ausgesetzt. Eine geplatzte Kooperation mit dem Startup Coinlab endete vor Gericht, ferner fror die US-Heimatschutzbehörde Mitte Mai die Konten von Mt. Gox beim Zahlungsabwickler Dwolla ein. Ein mehrstündiger Aussetzer des Handelssystems führte auf Höhepunkt des Bitcoin-Hypes im April zu Panikverkäufen und schließlich zum rasanten Absturz.

Die 80 Prozent aller Bitcoin-Trades, die Mt. Gox noch 2011 abwickelte und mit denen es noch heute auf seiner Homepage wirbt, scheinen zumindest der Vergangenheit anzugehören. Mit Trades in Euro und US-Dollar kommt die Börse laut Bitcoincharts noch auf 53 Prozent Anteil am Markt. (axk)