Strafrahmen für Bradley Manning reduziert

In der Verhandlung über das Strafmaß hat die vorsitzende Richterin zugestimmt, einige der gegen den US-Gefreiten Bradley Manning erhobenen Vorwürfe zusammenzufassen, und die drohende Haftstrafe damit etwas gemindert.

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Von
  • Detlef Borchers

Im Prozess gegen den US-Gefreiten Bradley Manning hat die vorsitzende Militärrichterin Denise Lind dem Antrag der Verteidigung stattgegeben, bei der Ermittlung des Strafmaßes mehrere Strafen zusammenzufassen und den Strafrahmen von möglichen 136 Jahren auf 90 Jahre Haft zu begrenzen.

Zuvor hatte die Richterin bereits zwei Anträge des Armeeanklägers abgelehnt: Die Dokumente, die als "Kriegstagebücher" (War logs) veröffentlicht wurden und beim Militär unter dem Namen CIDNE Iraq und CIDNE Afghanistan geführt werden, sind nicht durch einen Diebstahl in die Hände von Manning gefallen. Die Anklagepunkte könnten damit entfallen. Außerdem entschied die Richterin, das Strafmaß bezüglich der Verbreitung von Dokumenten aus der Datenbank des Southern Command-Verbundes auf zusammen zehn Jahre zu begrenzen.

Weitere Details der Verhandlung sind derzeit nicht bekannt, da sie unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt werden. Befragt werden Experten des Außenministeriums, verschiedener Dienste und der Armee, welche Auswirkungen die Veröffentlichung der Botschafts-Depeschen auf verschiedene Staaten hatten. Insbesondere die nachhaltig gestörten Beziehungen zwischen den USA und Pakistan sollen dabei eine wichtige Rolle spielen. (vbr)