Online-DNA-Analyse ermittelt, ob Arzneimittel vertragen werden

Das Start-up Genome Liberty arbeitet an einem Verfahren, mit dem jeder Patient selbst prüfen kann, wie und ob Medikamente bei ihm wirken.

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Die junge US-Firma Genome Liberty verkauft ein 99 US-Dollar teures Testkit, mit dem Endkunden prüfen können, ob ihr Körper zahlreiche verschiedene Medikamente verträgt. Zur DNA-Analyse muss man nur eine Speichelprobe einchecken, die Ergebnisse werden online gezeigt, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. "Die Idee dabei ist, Informationen zu liefern, die auch sofort verwendet werden können, die den Leuten ein direktes Handeln erlauben", sagt Mitbegründer Jeffrey Rosenfeld. Die Daten lassen sich dann dem Arzt zeigen.

Der Testablauf gleicht dem anderer "Personal Genomics"-Anbieter. Die Speichelprobe wird im Labor auf bestimmte Variationen in elf Leberenzym-Genen überprüft, die ein Teil dutzender DNA-Abschnitte sind, die für die Verstoffwechslung von Medikamenten relevante Enzyme codieren. Diese sind in der Leber sind für die Verarbeitung der Wirkstoffe verantwortlich und können diese entweder deaktivieren oder aktivieren, je nach Zusammensetzung. Menschen tragen verschiedene Versionen und unterschiedliche Mengen vieler dieser Enzyme in sich, was wiederum die Reaktion des Körpers auf Medikamente beeinflusst. Einige Patienten verstoffwechseln sie schneller, manche langsamer, manche gar nicht.

Genome Liberty sagt, dass Variationen in diesen elf Enzymen die Aktivität von fast 80 verschiedenen Wirkstoffen im Körper beeinflussen können. "Der Test zeigt Leuten, welche sie davon nehmen sollten und welche nicht, basierend auf Markern in ihrer DNA", sagt Rosenfeld. Die Firma setzt auf einen Crowdfunding-Ansatz zur Ausentwicklung ihrer Tests, die bereits vorbestellt werden können. Die kürzlich erfolgte Entscheidung des Obersten Gerichtshofes der USA, dass menschliche Gene normalerweise nicht patentiert werden dürfen, half Genome Liberty laut eigenen Aussagen bei seinem Start. "Wir machten uns Sorgen, ob wir diese Firma überhaupt gründen können", sagt Rosenfeld.

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(bsc)