Consumermarkt: Erstmals mehr Tablets als Notebooks verkauft

Der Elektronikhandel verzeichnet an allen Fronten Umsatzrückgänge. Allein Smartphones bescheren den Anbietern noch nennenswertes Wachstum. Tablets setzen sich an die Spitze im IT-Markt.

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Von
  • Matthias Parbel

Um 3 Prozent sackten die Umsätze im Konsumentenmarkt hierzulande in den ersten 6 Monaten des laufenden Jahres ab. Der von der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) in Kooperation mit dem Bundesverband Technik des Einzelhandels (BVT) und der GfK Marketing Services GmbH (GfK) regelmäßig erhobene Consumer Electronics Marktindex Deutschland (CEMIX) weist für die erste Jahreshälfte 2013 Erlöse in Höhe von knapp 12,51 Milliarden Euro aus. Allein bei der Unterhaltungselektronik büßte der Handel mehr als 19 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode ein. Nach 6,19 Milliarden Euro in den ersten 6 Monaten 2012 stehen aktuell nicht mehr ganz 5 Milliarden Euro zu Buche. Hauptgrund dafür ist der Einbruch bei den TV-Verkäufen: Die umsatzstärkste Produktgruppe gab um gut ein Viertel nach. Die Verkaufszahlen sackten um 25 Prozent auf 3,66 Millionen Geräte ab, die Umsätze schmolzen sogar mehr als 26 Prozent auf 2,27 Milliarden Euro.

CEMIX: Schon Anfang 2012 haben die Tablets den Desktop-PC hinter sich gelassen, im Q2/2013 wurden nun auch erstmals mehr Tablets als Notebooks verkauft.

Etwas erfreulicher für den Handel gestaltet sich das Bild bei der Informationstechnologie: Hier kletterten die Umsätze im Halbjahresvergleich um immerhin 4,3 Prozent auf 3,62 Milliarden Euro. Doch dieses Plus ist nahezu ausschließlich dem anhaltenden Boom bei Tablets zu verdanken. Zwar gaben die durchschnittlichen Verkaufspreise dieser beliebten Geräte um knapp 25 Prozent auf 365 Euro nach, die Absatzzahlen schossen in der Folge jedoch in die Höhe: 2,35 Millionen verkaufte Tablets bedeuten eine Verdopplung gegenüber der ersten Jahreshälfte 2012. Ein Blick auf das zweite Quartal 2013 macht den Erfolg der Tablets deutlich: Erstmals wurden hierzulande mehr dieser Geräte als Notebooks verkauft.

Dem Handel bescherte das auf das erste Halbjahr gerechnet ein sattes Umsatzplus von fast 58 Prozent auf 837 Millionen Euro. Trotz stabiler oder sogar leicht gestiegener Verkaufspreise gingen die Umsätze mit Desktop-PCs und Notebooks jedoch weiter deutlich zurück. Bei den Mobilrechnern beträgt das Minus knapp 8 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro, bei den Desktop-Computern sind es 6,2 Prozent weniger auf 386 Millionen Euro. Im Hinblick auf die Verkaufszahlen liegen Tablets mit Notebooks nun praktisch gleichauf, im Vergleich zu Desktop-PCs liegen sie sogar viermal so hoch.

Das nach wie vor wichtigste Produkt für den Consumerhandel sind aber Smartphones. Um 20,6 Prozent auf 3,89 Milliarden Euro stiegen die Telekommunikationsumsätze in den ersten 6 Monaten. Das Plus hat die Branche allein den Smartphones zu verdanken, die mehr als 90 Prozent der Umsätze in diesem Marktsegment beisteuern. Fast 9,9 Millionen Smartphones wurden im Konsumentenmarkt von Januar bis Juni hierzulande abgesetzt – 23 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Die durchschnittlichen Verkaufspreise blieben dabei stabil (plus 3 Prozent auf 366 Euro). Für den Handel bedeutet dies ein kräftiges Umsatzplus von nahezu 27 Prozent auf 3,62 Milliarden Euro. (map)