Sinkendes Spam-Aufkommen erfreut E-Mail-Anwender

Auf digitale Postfächer prasseln derzeit deutlich weniger Müll-Mails ein als noch Anfang März. Besonders T-Online-Kunden atmen auf, da der Provider einen zusätzlichen Schutz aktiviert hat.

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Von
  • Bert Ungerer

Nach einem bisherigen Höchststand Anfang des Monats hat sich das Spam-Aufkommen im März deutlich verringert. Davon zeugen viele Beiträge von Mail-Anwendern in Internet-Foren. Auch Statistiken belegen den derzeitigen Abwärtstrend. Die Grafik zeigt den Datenverkehr bei einem Slave-Server der von der iX-Redaktion gefütterten DNS-Blacklist (DNSBL) "NiX Spam" ab Sommer 2007. Seit Anfang März stürzt die Zahl der Abfragen, die ein recht genaues Bild vom laufenden Mail-Verkehr vermittelt, regelrecht ab.

Das Abfrage-Aufkommen bei der DNSBL des NiX-Spam-Projekts ist im Laufe der vergangenen Wochen deutlich zurückgegangen (Quelle: Institut für Internet-Sicherheit).

Allerdings war die Zahl der täglich erzeugten Spam-Mails Anfang 2008 sehr stark gestiegen. So übertrifft das derzeitige Niveau immer noch dasjenige vom Dezember 2007. Auch die Zahl der IP-Adressen, von denen Spam ausgeht, hat sich in der letzten Zeit kaum verändert. Die Zahl der von der iX gelisteten Adressen liegt seit geraumer Zeit zwischen 350.000 und 400.000 bei einer Lebensdauer von drei Tagen. Dass Spammer die von ihnen unverändert missbrauchte Infrastrukter zurzeit relativ sparsam einsetzen, gibt Anlass zur Sorge, dass ein erneuter starker Ausbruch lediglich eine Frage der Zeit ist.

Über eine noch stärkere Abnahme der Spam-Mails in ihren Posteingängen freuen sich zurzeit die Kunden von T-Online. Der Provider hat offenbar vor wenigen Tagen damit begonnen, eindeutig als Spam erkennbare Mails unmittelbar abzuweisen statt anzunehmen und nachträglich zu filtern. Konkrete Informationen dazu finden sich bisher nur in einem Support-Forum des Anbieters. Das Abweisen unerwünschter Mails schon während SMTP-Dialogs bietet aber entscheidende Vorteile. So können seitens des Empfängers keine "Bounce"-Nachrichten entstehen, etwa automatisierte Urlaubsantworten. Zudem findet sich bei den Empfängern auch in den dafür vorgesehenen Ordnern erheblich weniger Mail-Müll, was das Suchen nach eventuell falsch eingestuften E-Mails erleichtert. Die Absender wiederum erhalten direkt von ihrem eigenen Mailserver eine Fehlermeldung, wenn T-Online ihre Mail als unerwünscht einstuft, und können angemessen reagieren, falls diese Einstufung falsch sein sollte. (un)