Virtualisierungs-Plattform Proxmox VE 3.1 erschienen

Die freie Virtualisierungssoftware, mit der man virtuelle Maschinen auf Basis von KVM und Containern betreiben kann, unterstützt mit der Version 3.1 das SPICE-Protokoll.

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Von
  • Michael Plura

Als herausragende Neuerung von Proxmox 3.1 darf die Unterstützung des Simple Protocol for Independent Computing Environments (SPICE) als "Technology Preview" gelten. Es dient dazu, Desktop-Umgebungen über das Netz bereitzustellen. Als neues Dateisystem-Plugin haben die Entwickler des GlusterFS ihr clusterfähiges Dateisystem hinzugefügt. Außerdem können Anwender ihre VE-Server nun über das WebGUI aktualisieren.

Proxmox Virtual Environment (Proxmox VE) ist eine freie, clusterfähige Virtualisierungssoftware, die virtuelle Maschinen auf Basis von KVM (Kernel Virtual Machines) und OpenVZ-Container auf einer Plattform bereitstellt. Das System basiert auf einem minimalen Debian GNU/Linux "Wheezy" 7.1 mit Redhat-2.6.32-23pve-Kernel

Nach dem Update auf 3.1 gibt es ohne kostenpflichtiges Abonnement keinen Zugriff auf die stabilen Pakete des "Enterprise-Repository".

(Bild: Proxmox, Michael Plura)

Das Aktualisieren von 3.0 auf 3.1 hat es allerdings an anderer Stelle in sich und löste bereits einen Sturm der Entrüstung in den Proxmox-Foren aus. Bei Version 3.1 existieren die beiden vorherigen Proxmox-Repositories (pve und pvetest) nicht mehr. Das erste diente dazu, alle VE-Server auf dem aktuellen Stand zu halten, im zweiten konnten Nutzer Test- und Beta-Software installieren.

Nun sind alle Proxmox-Installationen mit dem Repository "pve-enterprise" verknüpft, dessen Abonnement 49,90 Euro pro Jahr kostet. Es soll laut Hersteller zusätzliche Software und Pakete mit besonders guter Qualität enthalten. Wer keinen Support für jeden einzelnen Proxmox-Server kauft, erhält keine Updates, sondern bei jedem WebGUI-Login nur noch einen Hinweis. Proxmox empfiehlt in seinem Wiki, in dem Fall auf das "No-Subscription-Repository" auszuweichen, obwohl der Hersteller davor warnt, es produktiv einzusetzen. Wer bisher VE-Server ohne Service-Vertrag einsetzt, wird damit automatisch und ohne Vorwarnung entweder zum Kauf eines Support-Vertrages genötigt oder muss sich fortan mit offenbar weniger stabiler Software zu begnügen.

Auf Grund der teilweisen bösen Kommentare im Forum ist der Hersteller ein wenig zurückgerudert und hat das Enterprise-Repository als zusätzliches Extra tituliert, das No-Subscription-Repository hingegen als das vorherige "pve(-stable)".

Im Zuge der Lizenzänderung hat man bei Proxmox allerdings den Einstiegspreis um mehr als die Hälfte gesenkt: Der Zugriff auf das Enterprise-Repoitory kostet als "Proxmox VE Community Subscription" pro CPU und Jahr 49,90 Euro, einen Rabatt für eine größere Anzahl von CPUs gibt es nicht. Die Preise staffeln sich und liegen beim bisherigen Premium-Support inklusive Unterstützung per SSH-Login bei 796,- Euro pro CPU und Jahr. Nach wie vor bietet die Wiener Proxmox Server Solution GmbH ihr Proxmox VE 3.1 unter der GNU Affero General Public License (AGPLv3) als OpenSource-Projekt zum kostenfreien Download an. (rh)