Hohe Erfolgsquote: HPI wertet seine Online-Kurse aus

Das Potsdamer Hasso-Plattner-Institut hat ein Jahr nach dem Start seiner Massive Open Online Courses eine erste Analyse veröffentlicht. Die Zahl interessierter Online-Lerner bewege sich mittlerweile auf 50.000 zu.

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Von
  • Jürgen Seeger

Der typische Nutzer der vom Hasso-Plattner-Institut (HPI) angebotenen Onlinekurse zur Informationstechnologie ist 30 bis 40 Jahre alt, männlich und arbeitet seit mehr als zehn Jahren in einem technischen Beruf mit hohem IT-Anteil. Diese erste Strukturanalyse seiner so genannten Massive Open Online Courses (MOOCs) hat das Potsdamer Hasso-Plattner-Institut (HPI) ein Jahr nach der Einführung seiner interaktiven Internet-Bildungsplattform openHPI.de vorgelegt, die bislang fünf kostenlose, offene Kurse durchgeführt hat. Die Zahl interessierter Online-Lerner aus aller Welt bewege sich mittlerweile auf die 50.000 zu.

Von allen aktiven Teilnehmern habe in den vergangenen zwölf Monaten gut die Hälfte erfolgreich mit einem Zertifikat abgeschlossen, so das openHPI-Team. Als aktive Nutzer betrachtet man dort diejenigen, die Hausaufgaben abgeben und sich an Diskussionen im Forum beteiligen. Dazu zähle jeder Dritte. Bezogen auf die Gesamtzahl aller Eingeschriebenen schließen im Durchschnitt 17 Prozent mit einem Zertifikat ab, bei einzelnen Kursen habe die Erfolgsquote sogar bis zu 23 Prozent betragen. Laut HPI-Direktor Meinel ist diese Quote außerordentlich gut, amerikanische Anbieter berichteten über Abschlussraten, die nur im einstelligen Prozentbereich liegen.

Die Erfolgsquote ist nach Meinels Worten bei den männlichen und weiblichen openHPI-Teilnehmern ähnlich. Besonders erfolgreich sei die Altersgruppe der 40- bis 50-Jährigen. Auch die Aussteigerquote sei relativ gering: Von denen, die nach der ersten von sechs Kurswochen Hausaufgaben einreichen, bleiben oft bis zu 75 Prozent bis zur Abschlussprüfung dabei.

Mittlerweile gibt es openHPI-Nutzer in 114 Ländern. Die Verteilung unterscheidet sich danach, ob der Kurs in deutscher oder englischer Sprache angeboten wird: Bei deutschsprachigen Angeboten loggen sich 87 Prozent der Teilnehmer von Deutschland aus ein, bei englischsprachigen Kursen wird die openHPI-Seite in der Hälfte der Fälle vom Ausland aus besucht. Die meisten Anhänger außerhalb Deutschlands hat die IT-Bildungsplattform in den USA, in Russland, Großbritannien und Spanien.

Das Institut hatte openhpi.de im September 2012 mit einem englischsprachigen Kurs von HPI-Stifter und SAP-Mitgründer Prof. Hasso Plattner zur neuen In-Memory-Datenbanktechnologie eingeführt. Mehr als 15.000 Interessenten nutzten ihn. Ende Oktober erhielten 2132 Teilnehmer ein Zertifikat für die gemeisterte Abschlussprüfung.

Vorbild des openHPI waren die Massive Open Online Courses (MOOC), wie sie seit 2011 zunächst von der Stanford University, später aber auch von anderen Elite-Universitäten der USA angeboten wurden. Im April begann auch in Europa eine länderübergreifende MOOC-Universitätsinitiative. (js)