Bislang größte Raketenkomponente aus 3D-Drucker erfolgreich getestet

Die NASA hat erfolgreich die bislang größte Komponente eines Raketentriebwerks im 3D-Drucker hergestellt und erfolgreich getestet. Solche Teile sollen Kosten sparen, aber bei gedruckter Technik will die Weltraumagentur nicht Halt machen.

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Die NASA hat erfolgreich das bislang größte per 3D-Druck hergestellte Teil eines Raketentriebwerks getestet. Das teilte die US-Weltraumagentur mit und nannte den Versuch einen Meilenstein unter den vielen Fortschritten, die dabei gemacht würden, den Preis für Raumfahrt zu senken. Bei der Komponente handelt es sich demnach um einen Einspritzer, durch den flüssiger Sauerstoff und gasförmiger Wasserstoff geleitet wurden und der deutlich mehr Schubkraft geliefert habe als die bislang "gedruckten" Vorgänger. Erreicht worden sei eine Temperatur von rund 3300 Grad Celsius.

Hergestellt habe man das Teil durch selektives Laserschmelzen aus einer Nickel-Chrom-Legierung in Pulverform. Dabei entstand der Einspritzer, der aus insgesamt 28 einzelnen Elementen zum Weiterleiten und Mischen des Treibstoffs beziehungsweise zwei einzelnen Teilen besteht. Er ist demnach so groß wie vergleichbare Einspritzer kleiner Raketen und entspricht in seinem Design den Komponenten, wie sie bei Raumfahrtmissionen zu einem Asteroiden und dem Mars zum Einsatz kommen sollen.

Als nächster Schritt soll nun verglichen werden, wie sich die Komponente in Vergleich zu einem Gegenpart schlägt, der auf herkömmliche Weise hergestellt wurde. Langfristig will die NASA durch den Einsatz des 3D-Drucks Kosten senken und dort geht man auch davon aus, dass viele andere Komponenten künftig ebenfalls so hergestellt werden könnten. Darüber hinaus entwickle und teste man gerade einen 3D-Drucker, der Werkzeuge für die Besatzung der Internationalen Raumstation herstellen kann. Es werde sogar untersucht, ob sich per 3D-Druck künftig Nahrung für die Astronauten auf Langzeitmissionen herstellen lässt. (mho)