Apple abermals wegen angeblicher Falschaussagen zu Displays verklagt

Weil in den neuen 20-Zoll-iMacs schlechtere Displays stecken als in der Vorgängerbaureihe, ist Hersteller Apple nun verklagt worden. Die Kunden seien in die Irre geführt worden, heißt es in der Klageschrift.

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Von
  • Jan-Keno Janssen

Bereits zum zweiten Mal ist Apple jetzt wegen angeblich falscher Werbeaussagen verklagt worden – und wieder geht es um die verbauten Displays. Erst Ende vergangenen Jahres hatten zwei Fotografen wegen falscher Farbangaben der Apple-Notebooks MacBook und MacBook Pro geklagt, sich aber dann außergerichtlich mit dem Unternehmen aus dem kalifornischen Cupertino geeinigt. Gegenstand der neuen Klage ist nun das Display der aktuellen iMac-Generation

Während in der vorherigen Baureihe der iMacs noch hochwertige IPS-Panels (In-Plane Switching) verwendet wurden, greift Apple bei der 20-Zoll-Version nun auf die billigere TN-Variante (Twisted Nematics) zurück, die sich aufgrund der stärkeren Blickwinkelabhängigkeit von Kontrast und Farben weniger gut für Bildbearbeitung eignet. Das größere 24-Zoll-Modell bekommt weiterhin ein IPS-Panel spendiert. Dies hatte c't bereits in einem Testbericht in Ausgabe 18/2007 beschrieben.

Die Anwälte der Kanzlei Kabateck Brown Kellner, schreiben in ihrer Klageschrift, dass Apple die Fähigkeiten des 20-Zoll-iMacs "auf heftige Weise übertreibt" und ihre Kunden dadurch "in die Irre führt". Die Kunden würden schließlich denken, sie kauften ein "neues und verbessertes" Gerät, in Wirklichkeit sei es aber "neu und minderwertig".

In der Klageschrift geht es weiterhin um angeblich falsche Farbangaben: Während auf der Apple-Website von Millionen von darstellbaren Farben die Rede ist, würde das Display weit weniger Farben anzeigen können. Auch im c't-Test wurden die nicht sonderlich ansehnlichen Grauverläufe des 20-Zoll-iMacs moniert.

"Hinter Apples Gutmenschen-Image steckt ein Unternehmen, das seine Kunden ausnutzt", zitiert das San Jose/Silicon Valley Business Journal Brian Kabateck von der Kanzlei Kabateck Brown Kellner. Diese hat in den letzten Jahren mehr als 750 Millionen US-Dollar von Firmen wie Google, Farmer's Insurance, Eli Lilly und anderen großen Unternehmen erklagt. (jkj)