Kartellamt genehmigt Übernahme des Berliner Verlags

Die Bonner Wettbewerbshüter haben keine Bedenken gegen eine Übernahme des Berliner Zeitungshauses durch den Kölner Verlag DuMont Schauberg und geben grünes Licht.

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Das Bundeskartellamt hat die Übernahme des Berliner Verlags durch das Medienhaus M. DuMont Schauberg genehmigt. Damit kann der Kölner Verlag die bisher zur Mecom-Gruppe des Finanzinvestors David Montgomery gehörenden Titel des Verlags (u. a. Berliner Zeitung, Berliner Kurier, Hamburger Morgenpost, Tip, Netzeitung) übernehmen. DuMont hatte den Berliner Verlag Mitte Januar für 152 Millionen Euro von der angeschlagenen Mecom übernommen.

Der Kauf führe nicht zu einer marktbeherrschenden Stellung, begründete das Kartellamt am heutigen Mittwoch in Bonn seine Entscheidung (PDF-Datei). Aufgrund der unterschiedlichen geografischen Schwerpunkte komme es in den jeweiligen Verbreitungsgebieten zu keinen Überschneidungen. DuMont Schauberg sei insbesondere im Raum Köln/Bonn tätig. Der Verlag besitzt den Kölner Stadt-Anzeiger, die Kölnische Rundschau und den Express sowie eine Beteiligung an der Frankfurter Rundschau. Weitere Abonnement-Tageszeitungen erscheinen im südlichen Sachsen-Anhalt. Auf diesen Märkten seien "keine wettbewerblich nachteiligen Auswirkungen zu erwarten", teilte das Kartellamt mit.

Zuvor hatte die Wettbewerbsbehörde eine Übernahme des Berliner Verlags durch die Verlagsgruppe Holtzbrinck in den Jahren 2002 und 2004 zwei Mal untersagt. Da bei Holtzbrinck auch der Berliner Tagesspiegel sowie das Stadtmagazin Zitty erscheinen, hätte eine Übernahme zu einer marktbeherrschenden Stellung bei Tageszeitungen und Stadtillustrierten geführt. Daraufhin hatte Montgomery den Berliner Verlag im Jahr 2005 übernommen. (vbr)