DLR: Laser soll mit Weltraumschrott aufräumen

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt will mit Lasern gegen den immer gefährlicheren Weltraumschrott vorgehen. Zuerst soll der Müll im Orbit genauer erfasst, aber danach auch abgelenkt und zerstört werden.

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Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt plant, künftig mit Lasern gegen Weltraumschrott vorzugehen. Gegenüber dpa erklärte DLR-Chef Johann-Dietrich Wörner, dass man damit den Müll im Orbit zuerst erfassen will. Später könnte man damit aber auch dessen Bahn jeweils so verändern werden, dass er in der Atmosphäre verglüht. Wichtig seien die Tests angesichts die wachsenden Gefahr, die von dem Weltraumschrott ausgeht, können doch schon kleine Teile bei einem Zusammenstoß massive Schäden anrichten. Außerdem kommen dem DLR zufolge jedes Jahr Zehntausende kleine Müllobjekte neu hinzu.

Wie das Forschungszentrum erläutert, werden Weltraumobjekte derzeit von der Sternwarte auf der Uhlandshöhe über Stuttgart beobachtet und vermessen. Dabei würden Methoden entwickelt, um die Flugbahnen des Schrotts genauer zu erfassen und vorhersagen zu können, etwa um Zusammenstöße mit Satelliten zu verhindern. Die Arbeit in Stuttgart sei dabei nur ein erster Schritt auf einem langen Weg.

Auf der Suche über dem Himmel von Stuttgart

(Bild: DLR/FrankEppler)

Für die Beobachtung bleibt den Astronomen jeweils nur sehr wenig Zeit, da die Teile sehr schnell über den Himmel rasen. Pro Objekt macht das Teleskop dann rund 10 bis 20 Aufnahmen. Bislang funktioniert das nur in der Dämmerungsphase, in der die Teile noch vom Sonnenlicht angestrahlt werden. Bald sollen sie aber direkt mit einem Laser angestrahlt werden, um noch exaktere Messungen vornehmen zu können. Eine mögliche Ablenkung zum Zerstören von Weltraumschrott lässt demnach aber noch eine Weile auf sich warten. (mho)