IFA

Telekom mit Glasfaser und VDSL-Vectoring: "Netzoffensive für Deutschlands Zukunft"

Insgesamt 11,8 Milliarden Euro will die Telekom bis 2015 in den Ausbau der Glasfasernetze stecken; die Kunden werden dann über VDSL-Vectoring angeschlossen statt direkt mit Glasfaser (FTTH).

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Von
  • Detlef Borchers

Noch-Telekom-CEO René Obermann und Telekom-Deutschland-Chef Jan van Damme präsentierten, was die Telekom als "größte Baustelle für Deutschlands Zukunft" bezeichnet.

(Bild: Detlef Borchers / heise online)

Die Deutsche Telekom hat Deutschland zur Baustelle erklärt. Von 2013 bis 2015 sollen 11,8 Milliarden Euro in den Ausbau der Glasfasernetz gesteckt werden – die Telekom lobt sich selbst dafür und bezeichnet dies als "größte Baustelle für Deutschlands Zukunft". Insgesamt sollen bis 2016 rund 24 Millionen Haushalte an das ausgebaute Glasfasernetz angeschlossen werden – was allerdings nicht heißt, dass die Kunden Glasfaser-Haushaltsanschlüssen (FTTH) bekommen, vielmehr sollen sie dann dank VDSL-Vectoring mit einer Bandbreite von 100 MBit/s an das Telekom-Glasfasernetz angeklemmt werden. Der Glasfaserausbau der Telekom reicht also nur bis zum Kabelverzweiger (Kvz), den grauen Kästen mit den Outdoor-DSLAMs auf der Straße.

Im Mobilfunkbereich will die Telekom zur IFA "LTEPlus" mit einer Bandbreite von 150 MBit/s und neuen Tarifen anbieten. Telekom-City der Zukunft wird Hamburg, wo man in der Innenstadt ein flächendeckendes WLAN mit einer Bandbreite von 70 MBit, später 150 MBit anbieten wird. Die Tarife für LTEPlus will die Telekom in wenigen Tagen auf der IFA bekannt geben.

Wenn man nichts tut, ist der schönste und schnellste Leitungsausbau bald ein Feldweg, verkündete Telekom-Chef René Obermann auf der "Netzoffensive" der Telekom. Mit 25.600 Baustellen im Jahre 2013 sollen 3500 Kilometer Glasfaser zu 80.000 Haushalten verlegt werden, 2014 sollen 6250 Kilometer auf 52.200 Baustellen verbuddelt werden. "Wir werden dafür sorgen, dass Spotify nicht leiert wie ein alter Kasettenrekorder", erklärte Obermann. Nach seinen Angaben nutzen 43 Prozent aller Kunden Streamingdienste wie Spotify. Der Telekom-Chef bedankte sich ausdrücklich bei der Bundesnetzagentur, die im Sinne der Telekom die Marktrealitäten vertrete. Sie hatte gegen den Widerstand der Telekom-Konkurrenten auch die Vectoring-Pläne der Telekom mit Auflagen genehmigt.

Insgesamt will die Telekom 24 Milliarden Euro für die Gigabit-Gesellschaft investieren. Dazu gehört nach Auskunft von Deutschland-Chef Jan van Damme die WLAN-Ausrüstung von 255 Zügen der Deutschen Bundesbahn (bisher: 70) und der Bau von 214 fliegenden Hotspots für 16 Fluggesellschaften. In Hamburg bekommt die Innenstadt ein WLAN, damit man hotspot-gestärkt vom Fischmarkt bis zur Reeperbahn schlendern oder die Alster umrunden kann. (jk)