Etwas entwickelt sich - zum 200. Geburtstag von Charles Darwin

Charles Darwin gilt als Begründer der Evolutionstheorie. Aber auch Forscher zur künstlichen Intelligenz und Ray Kurzweil mit seinem Transhumanismus berufen sich auf ihn.

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Von
  • Detlef Borchers

Charles Darwin (*12. 2. 1809, +19. 4. 1882)

Heute vor 200 Jahren wurde der Naturforscher Charles Darwin geboren. Mit seinem 1859 veröffentlichten Werk "Über die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl oder Die Erhaltung der begünstigten Rassen im Kampf ums Dasein" gilt er als Begründer der Evolutionstheorie. Sie hat die moderne Naturwissenschaft nachhaltig geprägt.

Der aus einer wohlhabenden Familie stammende Charles Robert Darwin begründete nach einer ausgedehnten Weltreise die wissenschaftliche Evolutionstheorie von der Veränderlichkeit der Arten. Berühmt wurde seine Theorie vor allem durch die Begründung, dass Mensch und Affe gemeinsame Vorfahren haben, und durch die Out-of-Africa-Theorie, nach der der moderne Mensch sich in Afrika entwickelt hat. Daneben machte sich Darwin als Biologe wie als Geologe einen Namen. Der Forscher, der sich als "Millionär von seltsamen und wunderlichen kleinen Tatsachen" bezeichnete, gilt darum als einer der letzten Universalforscher.

Auf Darwins Forschungen geht auch der evolutionäre Algorithmus zurück, mit dem die Informatik Optimierungsprobleme löst. Außerdem stieß seine Evolutionstheorie von 1859 die Debatte über die künstliche Intelligenz an. Bereits 1863 veröffentlichte der Schriftsteller und Philosoph Samuel Butler den einflussreichen Artikel Darwin among the Machines, in dem er begründete, dass Maschinen über die natürliche Auslese eines Tages ein "mechanisches Bewusstsein" haben können.

Butlers auf Darwin aufbauende Idee wird heutzutage von zwei Forschern verfolgt. So nimmt der Wissenschaftshistoriker George Dyson in " Darwin im Reich der Maschinen. Die Evolution der globalen Intelligenz" an, dass das Internet selbst die Verkörperung der künstlichen Intelligenz ist. Auf Darwin beruft sich auch Ray Kurzweil, der mit seinem Transhumanismus die Entwicklung des Menschen selbst zur unsterblichen Maschine verfolgt. Für beide Richtungen hat Darwin die gegen den Kreationismus zu setzende tröstliche Einsicht parat, dass sich alles weiterentwickelt.

Siehe dazu auch in Technology Review online:

(jk)