Raspberry Pi soll Nashörner schützen

Cambridge Consultants hat in Zusammenarbeit mit dem Kenya Wildlife Service eine Überwachungskamera auf Basis des Raspberry Pi entwickelt. Das robuste Kästchen soll Nashörnern in Kenia das Überleben sichern.

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Die Entwicklungsfirma Cambridge Consultants nutzt einen Raspberry Pi zur Steuerung eines robusten Kamerasystems, mit dem Nashörnern in Kenias Tsavo-Nationalpark überwacht werden sollen. Die Kamera, die ihre Daten quasi in Echtzeit über Satellit aus dem Park zum kenianischen Wildlife Service schickt, soll das Überleben der Tiere sichern helfen.

Ein Raspberry Pi im robusten Gehäuse steuert die Kamera und schickt die Bilder per Satellit an die Basisstation.

(Bild: Cambridge Consultants )

Hintergrund der Aktion: Alle elf Stunden wird in Afrika ein Nashorn getötet und das wertvolle Horn abgeschnitten. Heute gibt es nur 539 wilde Nashörner in Kenia, 1969 waren es noch 20.000 Tiere.

Die Kamera läuft mit einer einzelnen Batterie und schießt Bilder mit 320 × 240 Bildpunkten. Nachts nutzt sie Infrarot-LEDs als Blitz, um die Tiere nicht zu stören und die Wilderer nicht auf sich aufmerksam zu machen. Der Raspberry Pi funkt die Kamerabilder über das Iridium-Satelliten-Netzwerk an die Basisstation im Nationalpark. Dadurch können die Wildhüter die Wanderung der Tiere mit nur geringer Verzögerung beobachten und bei Wilderungen eingreifen. Bis Ende des Jahres sollen 100 Kameramodule auf Raspberry-Pi-Basis fertig gestellt werden, letztlich wolle man 250 Geräte im Park installieren.

Die Herausforderung lag darin, ein robustes Überwachungssystem zu entwickeln, das extreme Wetterbedingungen ebenso aushält wie Tierangriffe und das sich problemlos in der Umgebung verstecken lässt. Wenn das Projekt in Kenia erfolgreich ist, soll es auch in anderen Ländern wie Indonesien oder Sri Lanka, im Himalaya und am Südpol eingesetzt werden. (uk)