Bericht: Speichersysteme geraten in den Sog des Servergeschäftes
Laut IDC wurden von April bis Juni 2013 weltweit externe Speichersysteme im Wert von rund 5,9 Milliarden Dollar verkauft. Die Umsätze sind damit im zweiten Quartal in Folge rückläufig. Dell liefert die meiste Kapazität aus.
Der weltweite Markt für Speichersysteme ist von signifikantem Preisverfall gekennzeichnet. Während die im zweiten Quartal 2013 ausgelieferte Plattenspeicherkapazität insgesamt um über 21 Prozent auf 8,2 Exabyte gestiegen ist, gaben IDC zufolge die Umsätze um rund 5 Prozent auf 7,7 Milliarden Dollar nach. Mit externen Speichersystemen wurden gut 5,9 Milliarden Dollar umgesetzt – hier beträgt das Minus gegenüber der Vorjahresperiode nur knapp 1 Prozent. Aber bereits im ersten Quartal des laufenden Jahres hatten die Marktforscher rückläufige Umsätze melden müssen. Damit deutet sich eine ähnliche Entwicklung an wie im Servergeschäft. Trotz zuletzt steigender Verkaufszahlen gehen die Umsätze mit Servern seit geraumer Zeit zurück.
Doch im Detail entwickeln sich die Geschäfte mit Storage recht unterschiedlich – vor allem im Hinblick auf regionale Aspekte. Während in den sogenannten Emerging Markets der Bedarf weiter wächst, geht die Nachfrage in den Industrienationen Westeuropas, den USA, Kanada und Japan deutlich zurück, erklärt Eric Sheppard, Research Director Storage bei IDC. Der damit einhergehende Preisverfall werde die Marktbedingungen weiter verschlechtern. Dessen ungeachtet kann Dell für sich verbuchen, im zweiten Quartal 2013 der größte Storage-Anbieter weltweit gewesen zu sein – gemessen an der ausgelieferten Speicherkapazität (Enterprise-Storage) von 1,4 Millionen TByte. Laut IDC konnte Dell gegenüber dem Vorquartal 9,3 Prozent zulegen und sich dadurch an die Spitze setzen.
Profitiert hat das Unternehmen dabei jedoch maßgeblich vom derzeit erfolgreich verlaufenden Servergeschäft – hier wächst Dell gegen den Trend. Im Gesamtmarkt für Plattenspeicher beschert diese Entwicklung Dell ein Umsatzplus von 4,8 Prozent auf 968 Millionen Dollar, und damit Rang vier im weltweiten Anbietervergleich. Bleibt die mit Servern ausgelieferte Plattenspeicherkapazität jedoch unberücksichtigt, rangiert Dell bei den Umsätzen mit externen Speichersystemen weltweit ebenfalls noch auf Platz vier, büßte aber gegenüber dem Q2/2012 über 3 Prozent ein. Unter den Top-5 der Branche schafften allein Spitzenreiter EMC sowie Verfolger NetApp eine Steigerung. EMC konnte 2,1 Prozent zulegen, bei NetApp steht sogar ein Plus von 8,6 Prozent zu Buche.
Top-5-Hersteller externer Speichersysteme weltweit, Q2-2013 (Umsatz in Millionen US-Dollar) |
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Firma |
Umsatz Q2-2013 |
Marktanteile Q2-2013 |
Umsatz Q2-2012 |
Marktanteile Q2-2012 |
Veränderung Q2-2013 zu Q2-2012 |
EMC | 1.860 | 31,3 % | 1.823 | 30,4 % | 2,1 % |
NetApp | 789 | 13,3 % | 727 | 12,1 % | 8,6 % |
IBM | 747 | 12,6 % | 770 | 12,8 % | -3,0 % |
Hewlett-Packard | 594 | 10,0 % | 641 | 10,7 % | -7,5 % |
Dell | 454 | 7,6 % | 469 | 7,8 % | -3,1 % |
HDS | 424 | 7,1 % | 484 | 8,1 % | -12,4 % |
Andere | 1.084 | 18,2 % | 1.088 | 18,1 % | -0,4 % |
Gesamtmarkt | 5.952 | 100 % | 6.002 | 100 % | -0,8 % |
Quelle: IDC 2013 |
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