Fairphone: Macher schlüsseln die Kosten auf

Das Team von Fairphone erläutert nun in einer Infografik, welcher Teil des Kaufpreise für ihr Smartphone wofür ausgegeben wird oder wurde. Damit wollen sie auch transparent machen, was es kostet, in Europa ein Smartphone zu machen und zu bewerben.

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Das niederländische Start-Up Fairphone hat in einer ausführlichen Infografik die Kosten für sein Smartphone aufgeschlüsselt. Das Gerät für 325 Euro soll Ende des Jahres ausgeliefert werden. Aber zuvor wollen die Macher nun erklären, was das Telefon und das Business dahinter kostet. Gleichzeitig schränken sie jedoch ein, dass die Grafik als allgemeine Illustration und nicht als Cent-genaue Abrechnung zu verstehen sei. Die Analyse basiere auf einigen Annahmen, etwa zu Ausgaben für Garantieleistungen, und wurde unterteilt in die direkten Produktionskosten, fixe Produktionskosten und andere Fixkosten.

Die Aufschlüsselung der Kosten

(Bild: fairphone.com)

Der Grafik zufolge gehen von den 325 Euro Kaufpreis zusammen 67,50 Euro vorwiegend in Form von Steuern an den Staat und teilweise an den Einzelhändler. Verkauft werde das Fairphone also für 257,50 Euro, wobei das Produkt selbst 185 Euro koste. Der Rest entfällt auf das Geschäft und das Betriebsergebnis. Insgesamt 22 Euro kostet das, was die Macher als Eingriffe ("Interventions") bezeichnen, also die Handlungen, durch die "soziale Werte in den Entscheidungsprozess eingebracht" worden seien. Hier geht es etwa um die Initiativen für einen verantwortungsvolleren Umgang mit seltenen Materialien oder die Finanzierung von Programmen für die Arbeiter.

Fairphone ist angetreten, ein Smartphone zu verkaufen, das zumindest fairer ist als die Produkte der Konkurrenz. Ziel war es etwa, alle notwendigen Rohstoffe nachhaltig zu gewinnen und nicht etwa zur Finanzierung von Bürgerkriegsparteien beizutragen. Insgesamt erscheint dieses Ziel aber noch als nahezu unerreichbar, deswegen beschränkte sich das Team unter anderem auf einige wenige Materialien und faire Löhne beim Hersteller. Insgesamt wurden bereits mehr als 14.000 Geräte verkauft, herstellen wollen sie 25.000. (mho)