Wie fahren sich die neuen, mächtigen V2 von Harley-Davidsons uraltem Erzrivalen Indian?

Zurück auf dem Kriegspfad

Indian ist zurück. Vor 60 Jahren war von den Indianerhäuptlingen das Kriegsbeil begraben worden, endgültig, so schien es. Doch heute rollt die älteste amerikanische Motorradmarke drei neue Modelle mit dem traditionellen Namen "Chief" (Häuptling) auf den Kriegspfad

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Von
  • Ingo Gach
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Indian ist zurück. Vor 60 Jahren war von den Indianerhäuptlingen das Kriegsbeil begraben worden, endgültig, so schien es. Doch heute rollt die älteste amerikanische Motorradmarke drei neue Modelle mit dem traditionellen Namen "Chief" (Häuptling) auf den Kriegspfad. Polaris hat die Marke und ihre Produkte wiederbelebt und bietet dem alten Erzfeind Harley-Davidson wieder die verchromte Stirn.

Indian wurde bereits 1901 gegründet und damit sechs Jahre vor Harley-Davidson. Der einzige wahre Wettbewerber proklamiert zwar gerne 1902 als sein Geburtsjahr, aber da haben Mr. Harley und die Davidson-Brüder noch an ihrem ersten Prototyp geschraubt und die Firma tatsächlich erst 1907 offiziell gegründet. Dafür kann Harley-Davidson von sich behaupten, durchgehend existent zu sein, wohingegen Indian – in den 1920er Jahren noch größter Motorradhersteller der Welt – 1953 pleite war.

Comeback nach 60 Jahren

Die Namensrechte an Indian gingen in den folgenden Jahrzehnten wie ein Wanderpokal durch diverse Hände, bis sie 2011 schließlich von Polaris Industries gekauft wurden. Die Firma stellt bereits sehr erfolgreich Schneemobile, Quads und mit der Marke „Victory“ auch Motorräder her. Offensichtlich wollte man mit Indian einen ernsthaften Harley-Gegner etablieren und scheute bei der Entwicklung der Modelle Chief Classic, Chief Vintage und Chieftain keine Kosten und Mühen. So ließ man den gewaltigen 1811-Kubikzentimeter-Motor – selbstverständlich ein V2 – in der Schweiz bei der Firma Swissauto konstruieren, die mittlerweile auch zum Polaris-Imperium gehört. Die drei neuen Modelle – alle mit identischen Motor – sollen nostalgisches Flair verströmen und scheinen tatsächlich direkt aus den 1950er Jahren entsprungen zu sein.