Microsoft verlängert Verfügbarkeit von Windows XP

Zumindest für sogenannte Ultra-Low-Cost-PCs wie den Asus Eee PC oder Intels Classmate will der Softwarekonzern Windows XP bis zum Jahr 2010 anbieten.

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Von
  • Jürgen Kuri

Nachdem Asus mit dem Billig-Laptop Eee PC einen überraschenden Erfolg erzielte und einige Hersteller ähnliche Geräte vorstellen wollen, sieht Intel auf dem IDF bereits für seine neuen Atom-Prozessoren nicht nur die Mobile Internet Devices, sondern auch besonders billige PCs und Laptops, Nettop und Netbook genannt, als Einsatzgebiet vor. Nun reagiert auch Microsoft: Der Konzern wird sein Betriebssystem Windows XP nicht wie geplant in diesem Sommer komplett vom Markt nehmen. Hersteller von bei Microsoft Ultra-Low-Cost PCs genannten Systemen könnten Windows XP Home noch bis zum Juni 2010 oder bis zu einem Jahr nach der Vorstellung der kommenden Windows-Version 7 auf ihren Rechner installieren, teilte Microsoft mit.

Microsoft dürfte diesen Schritt unternehmen, um ein weiteres Vordringen des freien Betriebssystems Linux bei den Billigrechnern zu unterbinden. Selbst Intel hatte den Partner Microsoft kritisiert, weil er bislang keine auf die Kleinrechner vernünftig angepasste Windows-Version zustande bekommt. Für kleine mobile Geräte sei Microsoft Windows nach den Worten des Chefs der Intel Mobility Group, Dadi Perlmutter, nicht optimal geeignet. Ob eine einfache Verlängerung der Verfügbarkeit von Windows XP für diese Systeme die Kritiker beruhigt, bleibt abzuwarten; Windows Vista jedenfalls ist für die Geräteklasse der Ultra-Low-Cost-PCs keinesfalls passend, wie auch Microsoft wohl einsehen musste.

Ursprünglich hatte Microsoft die Auslieferung von Windows XP bereits zum Januar 2008 stoppen wollen, im Herbst vergangenen Jahres hatte der Konzern die Verfügbarkeit bis 30. Juni 2008 verlängert: Bis zu diesem Datum können PC-Hersteller ihre Rechner mit Windows XP statt Vista ausstatten. Nun erklärte Michael Dix, zuständig für das Windows-Client-Produktmanagement, die Hersteller der Ultra-Low-Cost-PCs hätten Microsoft gegenüber betont, auch für diese Geräte sei Windows das bevorzugte Betriebssystem. Allerdings setzt Asus beim EeePC bislang auf Linux; Intel bietet seinen Classmate-PC mit Linux und Windows an, beteiligt sich aber aktiv an der Weiterentwicklung des mobilen Linux moblin. (jk)