Firefox 24: Videotelefonie für Mobil-Webbrowser

Während das Update auf Version 24 des Webbrowsers Firefox für die Desktop-Anwender nur wenig Neues bereithält, wartet die Android-Variante mit zukunftsweisenden Neuerungen auf. Die Desktop-Version kommt auch als neues Extended Support Release.

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Von
  • Herbert Braun

Mozilla hat Version 24 seines Webbrowsers Firefox für Windows, Mac OS X, Linux und Android veröffentlicht. Mit spektakulären Neuerungen kann der neue Desktop-Firefox allerdings nicht aufwarten. Am auffälligsten dürften ein paar Kleinigkeiten an der Oberfläche sein, beispielsweise eine neue Option, mehrere Tabs zu schließen oder Nachjustierungen bei der Facebook-Seitenleiste und den Scrollleisten unter Mac OS X. Nachbesserungen erfuhren die Performance bei der SVG-Darstellung und die Audio-Qualität bei WebRTC-Videotelefonie.

Für Kontroversen könnte die Entfernung eines Alleinstellungsmerkmals sorgen: Firefox 24 unterstützt nun keine Zertifikatssperrlisten mehr. Nach Ansicht der Mozilla-Entwickler könne kaum ein Benutzer mit diesem wenig sinnvollen Feature umgehen, das gelegentlich außerdem für große Downloads verantwortlich sei. Firefox-Nutzer können ihre Zertifikate mit dem moderneren OCSP auf dem Laufenden halten.

Mehr Neues bekommen die Mobil-Anwender geboten: Firefox 24 für Android punktet mit WebRTC. Ebenso wie die Desktop-Version und der kürzlich veröffentlichte Chrome 29 ermöglicht dieser Browser Videotelefonie ohne Plug-in oder externe App. Interessant könnte auch die Möglichkeit sein, per NFC mit einem anderen Smartphone offene Tabs auszutauschen. Seiten-Adressen lassen sich nun bequemer teilen, ein Dunkel-Modus im Reader schont Akku und Augen beim nächtlichen Lesen. Allerdings bleiben einige Probleme ungelöst – bekannt sind beispielsweise Schwierigkeiten mit Android 4.3 und mit Flash-Videos im Vollbildmodus.

Sowohl für Desktop- als auch Mobilnutzer empfiehlt sich das Update dringend wegen der reparierten Sicherheitslücken: Deren Liste ist länger als bei den vorigen Firefox-Versionen. 17 Gefährdungen haben die Mozilla-Entwickler seit der Veröffentlichung von Firefox 23.1 entdeckt, darunter 7 kritische.

Firefox 24 ersetzt zudem Firefox 17 als sogenanntes Extended Support Release (ESR). Diese Firefox-Versionen werden nicht im schnellen Release-Zyklus der normalen Ausgaben des Webbrowsers aktualisiert, erhalten dafür aber knapp ein Jahr Support mit Updates und Sicherheits-Fixes.

Siehe dazu auch:

(jk)