Digitaler Behördenfunk breitet sich weiter aus

Nach dem Saarland, nach Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein ist nun auch Niedersachsen mit Digitalfunk für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben abgedeckt.

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Von
  • Detlef Borchers

Mit dem Anschluss der Polizeidirektion Göttingen hat das Land Niedersachsen den Digitalfunk für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) nun komplett ausgebaut. Über 439 Basisstationen sollen Polizei, Rettungsdienste, THW und Feuerwehr miteinander kommunizieren. In einer Feierstunde erklärte Rolf Krost, Präsident der Bundesanstalt für den BOS-Funk, dass aktuell 80 Prozent der BRD versorgt sind.

Bundesweit sind laut Kros 3200 der über 4500 Basisstationen bereits in Betrieb. Im Vollbetrieb sollen 500.000 Nutzer das deutschlandweite BOS-Funknetz gleichzeitig nutzen können. Niedersachsen ist nach dem Saarland, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein das vierte Flächenland, das mit dem BOS-Funk versorgt ist. Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) sprach von einem technischen Quantensprung. Sein Land habe über 280 Millionen Euro in das System investiert. Pistorius kündigte eine Vereinbarung mit den Niederlanden zur wechselseitigen Nutzung des Digitalfunks in einem zehn Kilometer breiten Streifen beiderseits der Grenze an. Das niederländische System C2000 ging im Jahre 2004 in Betrieb und basiert ebenfalls auf dem BOS-Funkstandard TETRA.

Auch in Nordrhein-Westfalen wird der Digitalfunk weiter ausgebaut. Laut einer Mitteilung der EADS-Tochter Cassidian ist am Flughafen Düsseldorf eine Basisstation installiert worden, mit der der BOS-Funk direkt in die Objektfunkanlage des Flughafens eingespeist werden kann. Nordrhein-Westfalen hatte Anfang 2012 den erweiterten Probebetrieb des BOS-Funks gestartet.

(anw)